Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

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838. Geschichtliche Einleitung. 205 
Ziemssen®, Benediet'’, M. Rosenthal'') gemachten Entdeckun- 
gen auf dem Gebiete der Elektrophysiologie der Muskeln, die Fort- 
schritte, die durch die Benutzung seiner Apparate und Methoden 
in der Nervenpathologie gemacht wurden, drängten eine Zeit lang die 
Frage von dem Wert und der Bedeutung des galvanischen (sogenannten 
konstanten) Stroms ganz in den Hintergrund. Erst als mit dem 
Anfang der fünfziger Jahre durch die berühmten Arbeiten der Physio- 
logen (Du Bois-Reymond, Pflüger, Eckhard, J. Rosenthal 
und Anderer mehr) die Lehre von der tierischen Elektrizität begründet 
und die Gesetze der galvanischen Muskel- und Nervenerregung fest- 
gestellt wurden, erweiterte R. Remak durch die Wiedereinführung 
les galvanischen Stroms als eine ärztliche Untersuchungs- und Be- 
handlungsmethode unsere Kenntnisse von der Wirksamkeit der Elek- 
trizität in vorher nicht geahnter Weise; auf dem von ihm gelegten 
Fundamente suchten innerhalb der letzten 25 Jahre die verschieden- 
sten Forscher und nicht zum wenigsten solche deutschen Namens, das 
Gebäude der Elektrodiagnostik und Elektrotherapie auf- und aus- 
zubauen. 
Manche von den Hoffnungen Remak’s, die der für seinen Gegen- 
stand begeisterte Forscher selber gehabt und bei anderen angeregt 
hatte, sind vor einer -unparteiischen Kritik zu nichte geworden; 
aber vieles ist seitdem durch eminente Arbeiter auf diesem Gebiet 
(Brenner'?, Erb", Neumann, Hitzig, Eulenburg, Filehne, 
Seeligmüller, Bärwinkel, Rossbach'5, Berger, E. Remak 
[Sohn] !%, Fieber‘, Pierson'!® und Andere) neu hinzugekommen und 
fest begründet worden. Neben einer Reihe von Lehr- und Hand- 
büchern liegen aus den letzten 15 Jahren eine grosse Fülle kleinerer 
und grösserer Aufsätze vor, welche sich, teils rein physikalischer '?, 
teils nur elektrodiagnostischer oder elektrotherapeutischer Natur, mit 
unserem Gegenstande beschäftigen; fast alle Kulturländer ?" haben 
tüchtige Arbeiter auf diesem Gebiete gestellt; Alle werden, weit ent- 
fernt davon, zu glauben, einen Abschluss erreicht zu haben, von dem 
Gedanken und der Hoffnung beseelt, das mühevolle Werk zu fördern 
und in rastloser Arbeit die noch immer in grosser Zahl vorhandenen 
Schwierigkeiten zu überwinden. Wir werden weiterhin Gelegenheit 
haben, noch vieler deutscher und fremdländischer Forscher zu ge- 
denken, die durch ihre wertvollen Beiträge unsere Kenntnisse ver- 
mehren halfen; in dem am Ende gegebenen Literaturverzeichniss wird 
man hoffentlich keine wichtigere Arbeit vergebens suchen. 
 
	        
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