Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

238 Unterbrechungs-, Rheostat-Elektroden. Kap. XII. 
Um scheibenförmige Elektroden von Metall bequem zu überziehen, 
bedient sich Seeligmüller ferner Gummikappen, die über die Metall- 
platten gezogen, fest anschliessen und eine runde Filzscheibe gegen 
die Metallplatte fest andrücken. Dieser Ueberzug, welcher sich natür- 
lich nur für stabil gehaltene Elektroden eignet, hat zwei Vorzüge vor 
der sonst üblichen Bekleidung: 1) verhindert die Gummikappe die 
leicht vorkommenden Verbrennungen durch die Randströme, 2) lassen 
sich Kappe und Filzscheibe behufs Reinigung sehr schnell abnehmen 
und wieder aufsetzen. Von Zeit zu Zeit müssen die durch die Deh- 
nung zu weit gewordenen Gummikappen durch neue ersetzt werden. 
Gleichwie die von M. Meyer angegebene Hebelelektrode für die- 
jenigen, welche derartige Unterbreehungsvorrichtungen in ihrem Strom- 
wender nicht besitzen, einen Ersatz bilden soll, so haben Bischoff°®?, 
Brunner, Mosengeil*!, Arnold Elektroden angegeben, welche in 
sich die Wendungsvorrichtungen enthalten und den Kommutator zu er- 
setzen bestimmt sind. Derartige meist sehr kostspielige Vorrichtungen 
sind zu entbehren, desgleichen wohl auch diejenigen Elektroden, 
welche als Rheostatelektroden (wie z. B. die neuerdings von Reiniger 
in Erlangen konstruirte) den Rheostaten ersetzen sollen. Hierher 
gehört auch die in allerneuster Zeit von Hughes Bennet*? empfohlene 
Elektrode, in deren hohlem Griff sämmtliche Nebenapparate — 
Stromwender, Unterbrecher, Rheostat — untergebracht sind; wir sind 
zur Zeit ausser Stande, über die Brauchbarkeit dieses Instruments ein 
eignes Urteil abzugeben. 
Hat man die Absicht, gleichzeitig zwei Muskeln mit ganz der- 
selben Stromstärke zu erregen, so kann man einen Elektrodenhalter 
so herrichten lassen, dass in ihm, der z. B. den negativen Pol des 
Oeffnungsinduktionsstroms darstellt, 2 Kupferdrähte eingeklemmt wer- 
den können, deren Enden in oben beschriebener Weise mit Lein- 
wand etc. zu überziehen sind, während der andere Pol durch die 
ungeteilt bleibende Elektrode dargestellt wird, oder man erteilt, wie 
die unterstehende Figur zeigt, dem einen Leitungsdraht eine Y-Form, 
so dass sein eines Ende gespalten erscheint, an dem dann die 
beiden (dieselben Pole repräsentirenden) Elektroden befestigt werden. 
Zur Reizung der sensiblen Hautnerven dient der von Duchenne 
x” a“ angegebene, auf die trockne Haut aufzusetzende, aus Metall- 
SE. städen bestehende Pinsel (s. Fig. 89, vgl. S. 178,) 
Was von den erwähnten Apparaten der Spezialist nötig 
hat, ist oben bei der Beschreibung der einzelnen, ein elektro- 
     
   
  
  
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
	        
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