Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
    
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
246 
  
Kehlkopf. — Perkutane Reizung. — Halsmuskeln. Kap. XIV. 
und links); er dreht den entsprechenden Giesskannenknorpel nach aussen, 
zieht ihn auch nach aussen und hinten und öffnet die Stimmritze. 
Die Muskeln der Epiglottis (thyreo- und aryepiglotticus, beide 
vom N. laryng. sup. innervirt) erreicht man direkt an den Seiten- 
rändern der Kehldeckelbasis oder durch Reizung des Nerven im Sinus 
laryngo-pharyngeus. 
Die, wie so eben erwähnt, nicht unbedeutenden Mühseligkeiten 
der intralaryngealen Reizung haben neuerdings ganz besonders Ross- 
bach*: veranlasst, die Frage von der Möglichkeit perkutaner 
Reizung der Kehlkopfmuskeln einer neuen Prüfung zu unter- 
werfen. Seine Untersuchungen an einem für diese Zwecke sich ganz 
besonders gut eignenden Individuum führten ihn zu entschieden posi- 
tiven Resultaten; es ergab sich mit aller wünschenswerten Sicherheit, 
dass auch von der Haut aus mit beiden Stromesarten eine physiolo- 
gische und therapeutische Wirkung auf die Kehlkopfsnerven und 
-Muskeln ausgeübt werden kann und dass, um Rossbach’s eigene 
Worte zu gebrauchen, eine intralaryngeale Reizung nicht notwendig 
ist und durch eine länger dauernde perkutane Elektrisirung vollauf 
ersetzt werden kann. (Ansatz einer oder beider Elektroden an die 
Schildknorpelplatten oder, um den N. recurrens zu reizen, Ansatz 
einer dünnen Elektrode einige Centimeter unter dem unteren Ring- 
knorpelrand am vorderen Rand des M. sternocleidom., tief nach hinten 
einzudrücken.) 
Von den Halsmuskeln reizt man das Platysma myoides ein- 
mal von den vom Pl. cervicalis herstammenden Aesten (innerer Rand des 
M. sternoel. in seiner Mitte) und sodann von den vom Facialis stam- 
menden Aesten (Unterkieferrand etwa am Winkel) aus: der kontrahirte 
Muskel stellt zwischen dem oberen Theil der Brustwand und dem 
Unterkieferrande eine Ebene her. Ausserdem können noch die Wir- 
kungen eintreten, wie sie als Folgen der Reizung des M. quadratus 
menti beschrieben worden sind. 
Der N. accessorius Willisii (äusserer Ast) wird in der Mitte 
der oberen Hälfte des M. sternocl. auf dem Muskel selbst oder in der- 
selben Höhe hinten am Aussenrande des Muskels gefunden. Die Wir- 
kung ist eine gleichzeitige Kontraktion des Kopfnickers und des 
M. cucullaris. 
Etwas unterhalb der oben bezeichneten Stelle findet man den 
Punkt für den Kopfnicker allein; der Effekt der Reizung besteht 
in der Drehung des Gesichts nach der entgegengesetzten Seite, An- 
näherung der Proc. mast. der gereizten Seite an das Sternalende des 
  
  
—$ 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.