Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

  
  
  
   
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
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Untersuchung mit dem konstanten Strom. Kap. XV 
bei beiden Manipulationen, Erscheinungen, welche durchaus nur von 
dem Verhältniss der relativen Stromdichten an den entsprechenden 
Punkten zu den den Polen entsprechenden Reizwirkungen abhängen. 
Bedenkt man dabei, dass nur das Entstehen des Katelektrotetanus ein 
Reiz für den Nerv ist und andererseits nur das Verschwinden des 
Anelektrotonus, und dass letzteres Reizmoment das schwächer wir- 
kende ist, so lassen sich jetzt alle faktisch am unversehrten Tier bei 
polarer Reizung des Nerven durch die Haut hindurch beobachteten 
Erscheinungen in befriedigender Weise erklären. 
In augenfälliger und demonstrativer Weise findet man eine Be- 
stätigung dieser wohl zuerst von Helmholtz5? ausgesprochenen und 
später besonders durch Erb®?, Hitzig’? und neuerdings wieder durch 
de Watteville5* betonten Grundanschauungen in dem Faktum, dass 
z. B. beim Ansatz der negativen Elektrode an der Umschlagsstelle 
des N. radialis am Oberarm bei einer gewissen Stromstärke einige 
oder alle diesem Gebiete angehörigen Muskeln zucken (KaSz), 
während die Anodenschliessungszuckung, wenn sie nicht durch An- 
wendung einer sehr grossen Stromstärke erzielt wird, nicht sowohl im 
Bereich -der von dem N. radialis innervirten Muskeln am Vorderarm 
sichtbar wird, sondern in der unmittelbaren Nähe der Ansatzstelle 
am Brachialis internus, biceps oder triceps. 
Wie dem nun aber auch sein mag, (wir verweisen in dem von 
der Therapie handelnden Abschnitt auf weitere Schlussfolgerungen), 
so viel steht fest, dass praktisch die Brenner’sche, die sogenannte 
polare Untersuchungsmethode die klarsten und unzweideutigsten Resul- 
tate ergiebt. 
$ 109. Hat man nun die Aufgabe, einen Nerven in Bezug auf 
seine Erregbarkeit mittelst des konstanten Stroms zu untersuchen, so 
wird man etwa so verfahren: 
Die eine der Elektroden, sagen wir die Anode, ruht an einem 
indifferenten Punkt (Nacken, Brustbein), die andere, kleinere, wird 
wohl durchfeuchtet an die Stelle gesetzt, welche für die Erregung des 
zu untersuchenden Nerven die zweckentsprechendste ist. Man beginnt 
mit einer gewissen Anzahl von Elementen, schliesst die Kette, und 
beobachtet, mdem man allmählich durch Vermehrung der Elementen- 
zahl die Stromstärke vergrössert, bei welcher Anzahl von Elementen 
die KaSz auftritt, bei welcher Stromstärke ASz oder AOz nachfolst, 
wann KaSTe und schliesslich KaOz beobachtet wird. Die gefundenen 
und notirten Resultate werden nun bei einseitigen Läsionen mit denen 
  
  
  
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