Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

   
316 Methode zur Prüfung der elektrokutanen Sensibilität. Kap. XVII. 
Nach Leyden und Bernhardt hat neuerdings auch Dros- 
doff'2° ähnliche Untersuchungen angestellt, nur dass er statt des von 
uns bei den Untersuchungen mit dem faradischen Strom benutzten 
Metallzirkels einer von Bernhardt zuerst bei den Prüfungen mit dem 
konstanten Strom !3° angegebenen Methode sich bedient, insofern er 
eine grosse feuchte Elektrode am Brustbein und den elektrischen 
Pinsel auf die Haut aufsetzt. Nach ihm sollen die verschiedenen 
Werte an den verschiedenen Körperstellen in der wechselnden Dicke 
der Epidermis (dem wechselnden Widerstande) ihre Erklärung nicht 
finden, sondern auch wirkliche Differenzen der elektrokutanen Sensi- 
bilität, unabhängig von der‘ Epidermisdicke an den verschiedenen 
Regionen des Körpers bestehen. 
$ 129. Diese bisher gebräuchlichen Methoden zur Bestimmung 
der elektrokutanen Sensibilität genügen durchaus, wenn durch sie die 
elektrokutane Empfindlichkeit der Haut als solcher bestimmt werden 
soll, mit all den zufälligen Eigentümlichkeiten, wie sie die verschie- 
dene Dicke der Epidermis, der wechselnde Nervenreichtum der ein- 
zelnen Stellen darbieten. Die Sensibilität der Hautnerven selbst 
aber kann man, so meinen in einer diesem Gegenstande gewidmeten 
Arbeit Tschiriew und de Watteville'', mit dieser Methode nicht 
erforschen, da ja die erhaltenen Resultate durch die verschiedenen 
eben aufgezählten Umstände in unberechenbarer Weise modifizirt wür- 
den. Sie schlugen daher eine andere Methode vor, deren Prinzipien 
folgende sind: 
1) Elimination all der Umstände, welche die Stromstärke durch 
die veränderliche Dicke der Epidermis und die verschiedene Stellung 
der Elektroden modifiziren könnten, dadurch, dass in den Stromkreis 
so grosse Widerstände eingeschaltet werden, dass die durch die ver- 
schiedene Epidermisdicke gesetzten ganz dagegen verschwänden. 2) Er- 
regung der Haut durch eine stets sich gleich bleibende Anzahl von 
metallischen Punkten, die auf einer sich stets gleich bleibenden Ober- 
fläche befestigt sind. Mit einer derartig konstruirten Elektrode glauben 
nun die oben genannten Autoren die elektrische Sensibilität der 
Hautnerven an sich geprüft zu haben: sie fanden dieselben an den 
verschiedenen Körperstellen nicht von einander verschieden. Nach 
Bernhardt’s Angaben hat Herr Mechanikus Krüger eine Elektrode 
zu konstruiren versucht, wie sie sich zur Untersuchung dieser Ver- 
hältnisse eignet. 
Besser als eine weitläufige Beschreibung wird ein Blick auf die beigegebene 
    
  
  
  
  
  
      
  
   
    
   
  
    
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
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