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$ 130. Prüfungsmethoden der elektrokutanen Sensibilität. 319
Elektrode*) (in Anlehnung an die von Tschiriew und de Watte-
ville beschriebene) konstruiren lassen und benutzt sie als Reizelektrode,
mit der er die minimale elektrische Empfindung und die Schmerz-
empfindung bestimmt. Die Untersuchungen ergaben im Wesentlichen
Bekanntes und zeigten, da auch auf die Leitungswiderstände an den
geprüften Hautstellen geachtet wurde, dass die Rollenabstände in
einem ähnlichen relativen Verhältniss, wie die Leitungswiderstände
stehen, dass die Differenzen zwischen beiden Seiten sehr gering sind und
sich vielfach noch durch etwas verschiedene Leitungswiderstände erklären.
Um der Forderung Tschiriew’s und de Watteville’s zu ge-
nügen, recht grosse Widerstände in. den Stromkreis der sekundären
Spirale einzuschalten, bediente sich Moebius '”? der unipolaren Reizung
(der zweite Pol wird mit der Gasleitung in Verbindung gesetzt) oder
der Einschaltung einer bald länger bald kürzer zu machenden Säule
von absolutem Alkohol. Eine mit der erwähnten Flüssigkeit gefüllte
Röhre wurde mit Gummistöpseln verschlossen, die von Metallstäben
durchbohrt waren, welche in Kohlenknöpfe endigten; durch ihre Ver-
schiebung konnte die Flüssigkeitssäule beliebig verlängert oder verkürzt
werden. Der Widerstand einer Säule absoluten Alkohols von 3 Ctm.
Durchmesser und 7 Ctm. Länge betrug etwa 149000 S.E. Nach
Möbius ist es nicht sowohl der Widerstand der Epidermis, als die
verschiedene Erregbarkeit der Hautnerven resp. der Zentralorgane,
welche für das übrigens im Ganzen und Grossen mit den. bekannten
Untersuchungen übereinstimmende Resultat verantwortlich zu machen
ist. Er verwirft die Erb’sche Elektrode zur Prüfung der Hautsensi-
bilität und lässt nur den (leicht auf die Haut aufzusetzenden) Pinsel
selten. Ebenso leugnet er, dass die Qualität der Empfindung bei
elektrischer Reizung eine spezifische sei: elektrisches Stechen ist von
vorn herein schmerzhaft; was als Ziehen und Zingern beschrieben ist,
seien exzentrische Empfindungen gereizter kleiner Hautnervenstämm-
chen. In Betreff der Untersuchungen der Hautempfindlichkeit durch
den konstanten Strom bestätigt Möbius im Wesentlichen die Bern-
hardt’schen Untersuchungen: Schmerz tritt überall bei nahezu dersel-
ben Stromstärke ein, mit Ausnahme der Hand- und Fussfläche.
*) Ein Bündel von mehr als 400 feinen übersponnenen und gefirnissten
Metalldrähten wird in eine Hartgummiröhre von ca. 2 Ctm. Durchmesser fest ein-
geschlossen, an dem einen Ende mit der zuleitenden Metallhülse dureh Lötung
fest verbunden und an einem Elektrodenheft befestigt: das andere freie Ende wird
möglichst glatt abgeschliffen und bedeckt, auf die Hautoberfläche applizirt, eine
Kreisfläche der Haut von etwa 2 Utm. Durchmesser,