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$ 135. Verhalt. d. Piagefässe bei d.Galv. durch d. unversehrt. Schädel. 327
oder um elektrotonische Erscheinungen an den vasomotorischen Nerven
der Hirngefässe: letzteres scheint ihm wahrscheinlicher.
$ 135. Sind denn aber, so müssen wir jetzt fragen, überhaupt
Veränderungen an dem Lumen von Hirngefässen bei Durch-
leitung von galvanischen, auch elektrotherapeutisch verwertbaren
Strömen durch die von‘ allen Weichteilen bedeckte Schädelkapsel
beobachtet worden? Die hier etwa herbeizuziehenden, übrigens sehr
spärlichen Versuche von Legros'# und Onimus gehören deswegen
nicht strikt hierher, da diese Autoren den einen Pol ihrer galvanischen
Batterie auf die durch Trepanation blosgelegte Stelle der Hirnober-
fläche direkt aufsetzten, also von einer Durchleitung des Stromes
durch die unversehrte Schädelkapsel gar nicht die Rede ist. Unter
dem positiven Pol sollen sich die Gefässe verengt, unter dem negativen
erweitert haben und ebenso das Hirn zusammengefallen, resp. hervor-
gequollen sein. (Es sind dies die Resultate eines Experimentes am
Hunde.)
Letourneau!# beobachtete bei Durchleitung eines schwachen
konstanten Stromes durch den Kopf einer einmonatlichen Katze, der
ein Stück des linken Schädeldachs entfernt war (die Anode stand
dabei am rechten aufsteigenden Kieferwinkel, die Kathode am Vorder-
kopf zwischen den Augen) eine deutlich sichtbare Verengerung der
Gefässe der Dura und, wie sich nach Entfernung eines Durastückes
auswies, auch der der Pia; bei jeder Stromunterbrechung vermehrte
sich die Anämie.
Eine grössere experimentelle Untersuchung über diese Frage ver-
danken wir Löwenfeld!#, dessen Versuchsergebnisse im Wesentlichen
folgende sind: 1) Es ist möglich, durch Leitung konstanter sowohl
als faradischer Ströme durch den Kopf von Tieren die Cirkulations-
verhältnisse im Innern des Schädels zu beeinflussen.
2) Akut entzündete Teile scheinen dieser Beeinflussung — jeden-
falls von Seiten des konstanten Stromes — minder zugänglich zu sein;
als nicht entzündete.
3) Intensive peripher applizirte Reize können — unabhängig von
reflektorischen Kontraktionen von Skeletmusken — eine Verstärkung
der Injektion der Gehirnhäute hervorrufen.
4) In aufsteigender Richtung (+ Pol Nacken, — Pol Stirn) durch
den Kopf von Tieren geleitete konstante Ströme erweitern die arte-
riellen Gehirngefässe und beschleunigen damit die Cirkulationsvorgänge
im Gehirn.