Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

   
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
    
   
    
   
  
    
334 Fischer’s exp. Untersuch. über elekt. Sympathikusreizung. Kap. XVII. 
dem konstanten Strom, Galvanisation des Sympathikus beim Men- 
schen 2—5 Minuten lang brachte nie eine Veränderung an den Ge- 
fässen der Retina zu Stande. Bei dieser Spärlichkeit und teilweisen 
Unsicherheit, ja bei den oft unvereinbaren Widersprüchen der Autoren 
einerseits und bei den andererseits oft unzweifelhaften Erfolgen, die 
man durch die Applikation der Elektroden auf den Grenzstrang resp. 
auf die Ganglien bei verschiedenen Krankheiten erzielte, erschien es 
daher aufs Neue dringend geboten, durch möglichst sorgfältig ausge- 
führte Versuche klar zu legen, was denn nun eigentlich durch elek- 
trische Sympathikusbehandlung faktisch erreicht werden kann, nament- 
lich schien es wünschenswert, den Einfluss auf die Zirkulationsvor- 
gänge im Gehirn zu studiren. Durch @. Fischer’s'®* an Pferden 
und Katzen angestellte Versuche wurde nun Folgendes konstatirt: 
Durch Faradisation des Halssympathikus gelingt es bei Pferden, 
in den vom N. sympathicus innervirten äusseren Kopfarterien den 
Blutdruck zu steigern und eine deutlich nachweisbare Spannung der 
Arterienwandungen hervorzubringen: dagegen wurden für den kon- 
stanten Strom fast negative Befunde erhalten, insofern nicht 
einmal Voltaische Alternativen irgend welchen Erfolg hatten. 
Bei Katzen war bei perkutaner Anwendung des faradischen 
Stroms eine Wirkung auf die Irisweite zwar nachweisbar, aber sehr 
gering; die Reizung des isolirten Nerven dagegen gab eine sehr deut- 
liche Reaktion. . Bei der galvanischen Reizung wurde nur eine 
Schliessungsreaktion, meist aber gar keine erhalten. In Bezug aut 
die Beeinflussung der Zirkulationsvorgänge im Gehirn und 
seinen Häuten waren für die faradische Reizung (bei Katzen) die 
Resultate wechselnd, alle Schwankungen aber, positive wie negative, 
höchst unbedeutend; bei der Galvanisation wurden unter 11 Versuchen 
dreimal gar keine Veränderungen, viermal ein ganz minimales Steigen 
beobachtet: eine Schliessungs- oder Oeffnungsreaktion fand sich in der 
ganzen Versuchsreihe niemals. Auf die Pulsfrequenz hatte die Gal- 
vanisation eine nachweisbare Einwirkung. Bei gleichzeitiger Fara- 
disation von Vagus und Sympathikus stieg unter 5 Versuchen 
der Hirndruck viermal und zweimal bedeutend. Doppelseitige 
Faradisation der Nn. sympathici liess den Druck schnell und 
um ein Bedeutendes steigen, noch während der Stromesdauer sank er 
dann wieder: jedesmal traten dabei bei tiefster Narkose des Tieres 
klonische Krämpfe in den Streckern der Hinterfüsse und denen des 
Rückens ein. 
Ein anderer Untersucher, Przewoski!??, beobachtete bei der Fara- 
   
	        
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