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$ 176, 177. Cervico-Oceipit.-, Brachial-, Intercost.-, Lumbo-Abdominal-Neuralg. 411
deren Proc. spinosi aufsetzt. Schwächezustände, Schmerzen wurden
in vielen Fällen günstig beeinflusst.
Den Neuralgien im Gebiete des Trigeminus schliessen sich die-
jenigen schmerzhaften Zustände an, welche im Ocecipitalnerven
entweder allein, meist auch in der Nackengegend wüten (Cervico-
Occipitalneuralgien), sowie diejenigen, welche im Gebiet der
Armnerven beobachtet werden. Auf die klinische Schilderung der
mannigfachen hier zu beobachtenden Modifikationen verzichtend be-
richten wir nur über die Erfolge der elektrischen Behandlung. Hat
man sich des Vorhandenseins schmerzhafter Druckpunkte versichert,
so applizirt man den positiven Pol eines durch den Rheostaten all-
mählich zu einer gewissen Stärke (5—8 Milliampere) anschwellen zu
lassenden konstanten Stroms auf diese Punkte, welche im Verlaufe
der einzelnen Nerven, oder an den Proc. spinosi der Halswirbel oder
zu den Seiten derselben, den Proc. transversi angetroffen werden:
die Kathode ruht dabei an einem indifferenten Punkt. Der Strom
wirkt wieder 3—5 Minuten ein und wird ganz allmählich abgeschwächt.
Nicht anders verhält man sich bei der Behandlung der sogenannten
Intercostalneuralgien: auch hier lässt man die Anode auf die
Proc. spinosi oder zu den Seiten derselben in der Höhe des schmerz-
haften Zwischenrippenraumes ruhen, während die Kathode an einem
indifferenten Punkt entweder an den vorn am Thorax oder in der
Achsellinie nachzuweisenden Druckschmerzpunkten ruht. ‘Natürlich
kann man sich .auch bei etwaigem Misserfolge dieser Methode des
faradischen Stroms, namentlich des Pinsels als starken auf die Haut
des schmerzenden Intercostalraumes anzubringenden Hautreizes bedienen.
8 177. Sitzen die neuralgischen Schmerzen im Gebiet der Lenden-
nerven (also in den Bauchdecken oder der Schamgegend, der Vorder-
Aussenseite, oder der medialsten Seite des Oberschenkels, Neuralgia
lumbo-abdominalis, eruralis, obturatoria), so finden, was die
elektrische Behandlung dieser Leiden betrifft, im Grossen und Ganzen
immer wieder dieselben Verfahrungsweisen Anwendung: Aufsuchen
auf Druck empfindlicher Punkte, Applikation der Anode dort oder an
den Proc. spin. der untersten Brust- und der Lendenwirbel, Durch-
leitung eines mässig starken Stroms, wobei die Kathode stabil auf
einzelnen Punkten im Verlauf des leidenden Nervenbezirks aufruht.
Hier und da wird man, wie verschiedene Beobachtungen aus der
Litteratur lehren, bei vergeblichen Versuchen mit dem konstanten
Strom den faradischen Strom (als Pinsel, elektrische Hand) in An-