Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

  
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416 Kopfschmerzen. Kap. XXIV. 
allen sonstigen Indikationen Genüge geleistet hat, dennoch oft mit 
dem Patienten zusammen zweifelnd und verzweifelnd vor der Erfolg- 
losigkeit aller seiner Bemühungen steht. Nicht selten sieht man dann 
und wir selbst können aus eigner Erfahrung nicht wenige Beispiele 
hierfür anführen, wie die Durchleitung eines schwachen galvanischen 
Stromes von höchstens 1—3 Milliampere Stärke quer oder längs durch 
den Kopf (die Rheostatbenutzung ist bei derartigen Prozeduren unum- 
gänglich notwendig) gute und nachhaltige Erfolge hervorbringt. Man 
kann auch die eine Elektrode (knopfförmig) an die Stelle der ver- 
mutlichen Lage des Ganglion supremum des Sympathikus am Halse 
plaziren, die andere am Nacken ruhen lassen: die Sitzungen können’ 
täglich oder doch wenigstens einen Tag um den andern wiederholt 
werden und mögen im Ganzen die Dauer von 3—5 Minuten nicht 
übersteigen. 
Von der „allgemeinen Faradisation“, die von Beard und Rock- 
well bei der Behandlung ähnlicher Zustände bei „nervösen“, „neu- 
rasthenischen“ Menschen angewendet wird, ist ausführlicher schon 
oben (S. 351) gehandelt. Ihr schliesst sich die von Beard bei den 
verschiedensten nervösen Zuständen geübte „centrale Galvanisation«“ 
an, von welcher Behandlungsmethode allein oder in Verbindung mit 
der erwähnten allgemeinen Faradisation dieser Autor Stärkung, und 
Beruhigung bei den mannigfachsten nervösen Zuständen schwächlicher, 
neurasthenischer Personen gesehen hat: es ist nach ihm diese Behand- 
lung ein wahres „Tonikum“ für die Leidenden. Eine Wirkung, die 
von Beard und Rockwell und andern Autoren (vgl. S. 381, 382) als 
ganz besonders wohltätige Folge der allgemeinen Elektrisation ge- 
rühmt wird, das Herbeiführen von Schlaf, haben auch wir als sehr 
bald sich einstellenden Effekt von der Durchleitung schwacher galva- 
nischer Ströme durch den Kopf häufig beobachten können. Anderer- 
seits ist es nicht eben selten, dass Personen, sobald sie nur überhaupt 
dem Einfluss der Elektrizität, sei es des galvanischen oder des fara- 
dischen Stromes, ausgesetzt werden, über vermehrtes Schlafbedürfniss 
berichten, auch dann, wenn von einer direkt auf den Kopf gerichteten 
Behandlung keine Rede ist. 
Aehnlich wie die allgemeine Elektrisation soll auch das elek- 
trische Bad wirken (vgl. S. 366); obgleich gerade über die Erfolge 
dieser Applikationsweise der Elektrizität allen Anforderungen vor- 
urteilsloser Beobachtung genügende Erfahrungen noch nicht in hin- 
reichender Anzahl vorliegen. 
Unter den neueren Schriftstellern betont besonders Möbius?% 
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
    
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