Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

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$ 187, 188. Muskuläre, akkommodative Asthenopie. 431 
Anode ruht im Nacken. Auch hier ist natürlich dieselbe Vorsicht in 
der Dosirung der Stromstärke und in der Vermeidung bedeutender 
Stromesschwankungen, wie bei der Behandlung der Affektionen der 
Augapfelmuskulatur von Nöten: namentlich unterlasse man Wendungen 
des Stromes. Auch zur Heilung muskulärer oder akkommoda- 
tiver Asthenopie wäre der konstante Strom nach den oben aus- 
geführten Grundsätzen (Anode Nacken, Kathode an den inneren Augen- 
winkeln resp. auf die geschlossenen Lider) zu versuchen: über etwaige 
Erfolge können wir leider aus eigener Erfahrung nicht berichten. 
Kaum je wird man am lebenden Menschen durch direktes Aufsetzen 
feiner Elektroden an den Hornhautrand die Irismuskulatur direkt zu 
reizen suchen: experimentell ist gefunden worden, dass je nachdem 
man auf die äussere oder innere Irismuskulatur einwirkt, Erweiterung 
oder Verengerung der Pupille statthat. Prüft man, wie Moeli!# tat, 
nach dem Tode die direkte Erregbarkeit der Iris für den faradischen 
Strom durch Aufsetzen einer feinen feuchten Elektrode am Korneal- 
rande, so kann man Pupillenveränderungen zuweilen noch eine Stunde 
und länger nach dem Tode erzielen. Wo die Elektrode steht, da 
tritt eine lokale Verschmälerung der Iris ein, so dass die Pupille 
eiförmig ausgezogen wird. Nach der Reizung gleicht sich diese Ver- 
ziehung allmälig wieder aus. Durch Reizung an zwei gegenüber- 
liegenden Stellen kann man die Pupille quer-oval machen. 
Für einzelne Lähmungszustände ist mit der direkten Applikation 
loco morbi (wenn anders bei der Art und Weise des Ansatzes an die 
Orbitalränder dieser Ausdruck Anwendung finden darf) noch die „cen- 
trale“ Behandlung durch den Kopf hindurch zu kombiniren, so zwar, 
dass der Strom quer oder längs durch den Schädel geleitet wird, in- 
dem eine Elektrode am geschlossenen Auge, die andere vorn an der 
Schläfe, oder an dem entsprechenden Proc. mastoideus oder hinten im 
Nacken steht, resp. beide Blektroden quer sich an den genannten 
Stellen gegenüber befinden. Je nach dem diagnostizirten intracra- 
niellen oder intraorbitalen Sitz der die Lähmung herbeiführenden 
Ursache werden diese Ansatzstellen ausgesucht werden. Ob man nach 
dem, was oben über die Sympathikusgalvanisation mitgeteilt ist, noch 
Neigung hat, die „Galvanisation am Halse“ abwechselnd mit den ge- 
nannten Behandlungsarten eintreten zu lassen, muss dem Ermessen 
und der Erfahrung des Einzelnen überlassen bleiben. 
$ 188. Diese Galvanisation des Halssympathikus (man vergesse 
dabei nicht, dass beim Ansatz der einen Klektrode im Nacken mit 
        
    
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
	        
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