Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
454 Netzhautablösung; Ohrensausen. Kap. XXV. 
nötig habe, da es sich stets empfehle, einen im Auge konstatirten 
Splitter vor der Operation magnetisch zu machen (durch das Auf- 
setzen eines kräftigen Elektromagneten auf das geschlossene kranke 
Auge). Auch an den kleinen Elektromagneten müsse man mehrere 
Ansätze anschrauben können, da, je länger und dünner die Sonde, 
desto mehr in ihr die magnetische Wirkung abnimmt. Kann man 
vor der Operation einen im Auge befindlichen Risensplitter magnetisch 
machen, so könne man nach gemachtem Einschnitt den Splitter mit 
dem Magneten bis an die Wunde leiten, wo er dann von selbst heraus- 
komme. Wir müssen es den praktischen Ophthalmologen überlassen, 
zu entscheiden, ob Voltolini’s Vorschläge in der Tat eine Ver- 
besserung der bisher ausgeübten Operationstechnik ausmachen. 
Schliesslich sei hier noch der Versuche Abadie’s*' gedacht, 
Netzhautablösungen durch Galvanopunktur zur Heilung zu bringen. 
Durch die entstehende Chorioideo-Retinitis wird eine feste Verwachsung 
der Netzhaut mit den darunter liegenden Augenhäuten zu Stande ge- 
bracht, durch welche die Wiederkehr der Ablösung verhindert werden 
soll. In zwei von acht in dieser Weise behandelten Fällen war der 
Erfolg ein günstiger (es waren frische und umschriebene Ablösungen): 
in den anderen 6 Fällen bestanden schon längere Zeit sehr ausge- 
breitete Ablösungen. 
$ 190. Der Schöpfer der modernen Galvanotherapie des 
Ohres, Brenner’, benutzte den konstanten Strom zunächst, um 
durch die bei der inneren Anordnung (s. $ 123) durch das Verweilen 
der einen Elektrode (zumeist der Kathode) im äusseren, mit lauem 
Wasser gefüllten Gehörgange entstehende Hyperämie des Trommel- 
fells Verdickungen und Trübungen desselben und dadurch be- 
dingte Schwerhörigkeit zu bessern. Vorwiegend aber erreichte er 
Erfolge in der Behandlung der die verschiedenen Mittelohr- und Laby- 
rinthleiden so häufig begleitenden subjektiven Geräusche, wie 
Ohren- und Kopfsausen. Findet man (wir verweisen hier besonders 
auf die &$ 124, 125), dass durch AS und AD das Öhrensausen 
vermindert oder gar ganz beseitigt wird, so lasse man AS in 
voller Stärke einbrechen, lasse AD eine Zeit andauern und schleiche 
sich durch vorsichtiges Verringern der Widerstände des in Nebenschluss 
befindlichen Rheostaten ganz allmählich aus der Kette heraus. Besteht 
Hyperästhesie des Hörnerven mit paradoxer Formel des 
nieht armirten Ohres und subjektiven Gehörsempfindungen, 
so teile man den positiven Pol, und behandle beide Ohren mit der 
     
  
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