Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
    
  
  
   
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
  
     
444 Herzklopfen; Magenerweiterung. Kap. XXVI. 
In der Tat stützt ja eine Reihe experimenteller Forschungen die An- 
sicht, dass die asthmatischen Anfälle reflektorisch vom Vagus aus 
ausgelöst werden, mögen sie nun in einer Kontraktion der kleinsten 
Bronchien oder in einer solchen des Zwerchfells selbst ihren Grund 
haben. Andere Autoren, so besonders Schäffer32° und ihn bestäti- 
gend Schmitz??'!, sahen nach einer Querdurchleitung faradischer 
Ströme durch die Halsgegend den Anfall selbst schwinden und 
bei fortgesetzter derartiger Behandlung dieselben überhaupt seltener 
werden. Diese Art der Behandlung verdient also jedenfalls versucht 
zu werden: in einem neuerdings auf diese Weise behandelten Fall 
glauben wir (bis jetzt — die Beobachtungsdauer ist noch zu kurz) 
ein günstiges Resultat erzielt zu haben. 
Der bekannte Einfluss des N. vagus auf die Schlagfolge des 
Herzens und die Verlangsamung derselben durch seine Reizung hat 
(wie ja auch die Erfolge bei der Behandlung des Morbus Basedowii 
lehren vgl. $ 180) Veranlassung gegeben, das sogenannte „nervöse 
Herzklopfen“ durch den galvanischen Strom zu behandeln. So hat 
Flies®? z. B. schon im Jahre 1865 durch Einwirkungen schwacher 
konstanter Ströme (der absteigende Strom [die Anode vol. $ 151] er- 
wies sich dabei wirksamer, als der aufsteigende) auf den N. vagus in 
19 Fällen, in denen ein organischer Herzfehler nicht nachweisbar war 
und in 5 anderen, wo ein solcher nachgewiesen werden konnte, einen 
entschiedenen subjektiv und objektiv konstatirbaren Nachlass der Be- 
schwerden bewirken können. 
In wie weit die neuerdings von v. Ziemssen 0 ($ 140) bekannt 
gegebenen Untersuchungen über die Möglichkeit direkter Beeinflussung 
des Herzmuskels und seiner Ganglien durch starke konstante Ströme 
in der Therapie der Herzkrankheiten Verwertung finden werden, wird 
die Zukunft lehren. 
In Bezug auf die elektrotherapeutische Behandlung der Angina 
pectoris verweisen wir auf & 180. 
$ 195. Bei der Besprechung der elektrischen Behandlung der Krank- 
heiten der innerhalb des Bauchraums liegenden Organe erwähnen wir zu- 
nächst des Magens, dessen Erweiterungszustände namentlich 
Gegenstand elektrotherapeutischer Eingriffe werden können. Schon früher 
ist ($ 140) über die Methode der teils inneren, teils äusseren Appli- 
kation der Elektrizität auf dieses Organ gehandelt worden. Bei der 
Unbequemlichkeit, welche die innere Galvanisation oder Faradisation 
für die Leidenden mit sich bringt und den eventuell sehr unangenehmen 
   
	        
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