Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

  
  
  
  
  
   
$ 206, 207. Franklinisation. 465 
Lähmung die statische Elektrizität Erfolg brachte, wo andere elek- 
trische Applikationen (faradischer und galvanischer Strom) ihre Dienste 
versagt hatten. 
$ 207. Namentlich bei der Behandlung von Neuralgien haben 
ausserdem Drosdoff3%, Beard’®!, Rockwell?%2, Blackwood°%, 
Morton, Dana®®5 günstige Resultate erzielt, ein Ergebniss, wel- 
ches auch durch die Untersuchungen Stein’s 186 bestätigt wird. Bei 
neurasthenischen Zuständen dagegen ist nach diesem Autor die An- 
wendung der statischen Elektrizität kontraindizirt. Nach Vi Souroux 
soll, wie Stein mitteilt, die statische Elektrizität überall da ange- 
bracht sein, wo man zur Heilung des Leidens hydrotherapeutische 
Prozeduren anwenden würde, eine, wie auch Stein hervorhebt, etwas 
vage und unbestimmte Indikation, deren weitere Würdigung der Zu- 
kunft vorbehalten bleiben muss. In Bezug auf das Wesen der Ein- 
wirkung statischer Elektrizität auf den Organismus glaubt 
Stein, dass es sich um Beeinflussungen molekularer Bewegungen im 
Nervensystem handele. Schon im vorigen Jahrhundert hat Franklin 
die Theorie aufgestellt, dass jeder Körper elektrisches Fluiduum habe, 
das für gewöhnlich in ruhendem neutralisirtem Zustande verharre und 
erst durch Zuführung neuer oder durch Entziehung eines Teils der 
vorhandenen Blektrizität in seinem Gleichgewicht gestört werde und 
den Körper selbst zu einem „elektrischen“ mache. Daher nennt 
Stein die Behandlung des menschlichen Körpers mittelst der statischen 
Blektrizität die „Franklinisation“ und führt gemäss seinen eignen 
Untersuchungen, die oben schon erwähnt sind, der Körperober- 
Näche im elektrostatischen Luftbad positive Elektrizität zu. Stein 
bedient sich bei seinen Versuchen und Untersuchungen der von ihm in 
die Praxis eingeführten Voss’schen Influenzmaschine, die in einem 
durch Chlorcaleium und einen Ventilator trocken gehaltenen Glas- 
kasten steht und durch einen mittelst zweier Zink-Kohlenelemente ge- 
triebenen galvanischen Motor in Gang gesetzt wird. Eine der Haupt- 
bedingungen bei der Anwendung der Franklinisation ist ein regel- 
mässiger, möglichst rascher Gang der Maschine, was durch Benutzung 
eines Hahn’schen Rotations-Auftriebmotors erreicht wird. Der Vor- 
teil dieser Vorrichtungen besteht nach Stein darin, dass die Influenz- 
maschinen selbst bei feuchter Witterung selten versagen, dass die 
Voss’sche Maschine sich nach’ einer Anzahl von Umdrehungen selbst 
ladet, während die Holtz’sche Maschine durch irgend einen zweiten 
Apparat erst geladen werden muss, und dass der (rang der Einrich- 
Rosenthal u. Bernhardt, Elektrizitätslehre, II. Aufl. 30 
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