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Gesetz der festen elektrolytischen Aktion. Kap. V
zersetzten Kupfervitriols sich verhalten, wie die Atomgewichte dieser
Zahlen, oder mit anderen Worten, dass in der nämlichen Zeit für je
ein Atom freigewordenen Wassprsteffes in dem einen Voltameter genau
ein Atom Kupfer in dem anderen gefällt worden ist. Dieses soge-
nannte Gesetz der festen’elektrolytischen Aktion ist nach den
Untersuchungen Faraday’s für alle anderen Verbindungen ebenfalls
siltig. Nun ergibt aber eine einfache Betrachtung, dass durch die
verschiedenen Teile eines und desselben Kreises biete gleiche Elek-
trizitätsmengen hindurchpassiren müssen, weil ja sonst an einzelnen
Stellen eine Stauung oder Anhäufung er Elektrizität stattfinden
müsste, was doch nicht der Fall ist. Wir können daher jenes Gesetz
auch so aussprechen: Gleiche Elektrizitätsmengen zersetzen, wenn sie
durch einen Elektrolyten gehen, eine gleiche Anzahl Atome dessel ben,
oder was dasselbe ist, die zersetztien Mengen eines Elektrolyten sind
den durch denselben hindurchgegangenen Elektrizitätsmengen direkt
proportional.
Auf diese Weise sind wir also in den Stand gesetzt, mit Hilfe
des Voltameters die Elektrizitätsmengen, welche eine Kette in einer
bestimmten Zeit durch einen Schliessungsbogen sendet, zu messen.
Wir können diese direkt mit einander vergleichen, ie wir irgend
eine beliebige Einheit festsetzen, und so wollen wir vorläufig die Ein-
heit der Elektrizitätsmenge diejenige nennen, welche in einer
Minute ein Öubikcentimeter Knallgas er
$ 24. Wenn- wir nun den Strom einer Kette durch das in.
Figur 9 abgebildete Voltameter leiten und die & Gasentwicklung beob-
achten, so werden wir finden, dass dieselbe schnell abnimmt und zu-
weilen bald ganz aufhört. Auch wird, wenn der Strom gleichzeitig
durch einen Multiplikator geleitet wird, die Ablenkung der Magnet-
nadel schnell geringer und kann zuletzt ganz Null werden. Es sind
also die in gleichen Zeiten durch den Schliessune gsbogen geschickten
Elektrizitätsmengen immer kleiner geworden, je länger die Kette ge-
schlossen blieb. Oeffnen wir jetzt die Kette und lassen sie längere
Zeit offen stehen, so werden wir ganz denselben Vorgang erfolgen
sehen, wenn sie wieder geschlossen wird, d. h. unmittelbar nach der
Schliessung wird die entwickelte Gasmenge wieder bedeutend und die
Ablenkung der Magnetnadel wieder gross sein, und beide werden
allmählich wieder abnehmen, wenn die Kette dauernd geschlossen bleibt.
Welches ist die Ursache dieser Inkonstanz der Kette? Sie
kann in der Kette selbst, oder im Voltameter oder in beiden zugleich