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8 24, 25. Galvanische Polarisation. Akkumulatoren. 41
ihren Sitz haben. Prüfen wir zunächst das Voltameter. Wir lassen
den Strom einige Zeit hindurchgehen und verbinden dann schnell die
Drähte des Voltameters mit einem Multiplikator. Wir werden finden,
dass die Nadel desselben abgelenkt wird und einen Strom anzeigt,
welcher im Voltameter gerade die entgegengesetzte Richtung hat, als
der ursprüngliche Strom der Kette. Da dieser Strom vor der Ver-
bindung .des Voltameters mit der Kette nicht vorhanden war, so muss
er erst durch die Wirkung des Stromes hervorgerufen worden sein.
Die Ursache kann nun füglich in nichts Anderem liegen, als in der
elektrolytischen Wirkung des Stromes. In Folge dieser ist nämlich
die eine Platinplatte des Voltameters, welche als Anode gedient hat,
mit Sauerstoff, die andere, welche als Kathode gedient hat, mit Wasser-
stoff bedeckt. Nun lässt sich aber nachweisen, dass eine Platinplätte
mit Sauerstoff und eine Platinplatte mit Wasserstoff bedeckt, wenn
sie in demselben Wasser stehen, entgegengesetzte elektrische Spannun-
gen annehmen und zwar so, dass die mit Sauerstoff bedeckte zum
negativen Metall wird, dass also der Strom in der Flüssigkeit von
der mit Wasserstoff bedeckten zu der mit: Sauerstoff bedeckten hin
gerichtet ist. Es ist also gerechtfertigt, den im Voltameter auftreten-
den Strom auf diesen Umstand zu schieben, und es ist auch durch
vielfache Versuche von verschiedenen Forschern bewiesen worden,
dass die Gase wirklich die Ursache dieser Ströme sind.
$ 25. Man nennt- die solcher Gestalt durch die Wirkung des
Stromes auftretenden Ströme sekundäre oder Polarisationsström e5
weil die ursprünglich ganz gleichartigen Elektroden des Voltameters
durch den Strom polarisirt, d. h. in den Stand gesetzt sind, selbst
die Pole einer Kette zu bilden und einen Strom zu erzeugen.
Man kann auf diese Weise sogar sehr starke sekundäre Ströme
erzeugen und hat dies benutzt, um sogenannte Sekundärbatterien
oder Akkumulatoren herzustellen, in denen man die elektrische
Wirkung einer Stromquelle ansammeln und dann an einem andern
Ort und zu andrer Zeit benutzen kann. Taucht man zwei Bleiplatten
in verdünnte Schwefelsäure und leitet durch dieselbe einen kräftigen
Strom, so entwickelt sich an der einen Platte Sauerstoff und dieser
verbindet sich mit dem Blei und bildet Bleisuperoxyd, welches die
Platte in Gestalt eines braunen Ueberzuges bedeckt. Verbindet man
dann die beiden Platten durch einen äusseren Schliessungsbogen, so
entsteht ein Strom, welcher in dem Element die entgegengesetzte
Richtung hat als der zur Ladung benutzte; dabei wird das Bleisuper-