Full text: Elektrizitätslehre für Mediziner und Elektrotherapie

    
    
   
  
  
     
   
    
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
       
      
  
  
  
  
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Wahl und Behandlung der galvanischen Batterien. Kap. VI. 
Betrieb von Induktorien, zu Untersuchungen über die Wirkung auf 
Nerven und Muskeln, zu Widerstandsmessungen und zur Messung elek- 
tromotorischer Kräfte. Der Arzt braucht Elemente gleichfalls zum 
Betrieb von Induktorien, zur therapeutischen Anwendung des konstanten 
Stroms in der eigentlichen Elektrotherapie, zu chirurgischen Zwecken 
als da sind: Galvanokaustik, Galvanopunktur u. s. w., endlich zu 
Beleuchtungszwecken bei der Endoskopie. 
Für einige dieser Zwecke kommt es auf vollkommene Konstanz 
des Elements an. In diesem Falle sind nur Daniell’sche oder 
Grove’sche Elemente zu gebrauchen. Wo aber eine solche absolute 
Konstanz nicht erfordert wird, kann man diese mit Vorteil durch 
Chromsäure-*) oder Leclanch6-Elemente in einer der oben be- 
schriebenen Formen ersetzen. Besonders für den Betrieb der Induk- 
torien in der elektrotherapeutischen Praxis sind beide sehr geeignet. 
Das Leclanch6-Element, welches man in verschiedenen Grössen 
haben kann, ist billig und sein Betrieb ist sehr bequem, wenn es 
sich um die Hauspraxis handelt, wo das Element ruhig an seinem 
Platz stehen bleiben kann. Man hat zwar auch transportable Le- 
clanch6ö-Elemente konstruirt, sie sind aber für Induktorien nicht: so 
gut als die für diesen Zweck adaptirten Chromsäure-Elemente. In 
diesem Fall nämlich hat man zu beachten, dass der Widerstand der 
primären Spirale des Induktoriums nur gering ist. Man braucht daher 
keine grosse elektromotorische Kraft, ein oder höchstens zwei Ele- 
mente reichen wol selbst für die hartnäckigsten pathologischen Fälle 
aus. Aber der Widerstand des Elements selbst (der wesentliche Wider- 
stand, vgl. $ 37) muss auch klein sein. Nun hängt der Widerstand 
des Elements von seiner Grösse ab. Es wird also gut sein, Elemente 
von grossen Dimensionen zu wählen, gleichgiltig, welcher Art sie sind. 
Bei stationären Apparaten ist dies jedenfalls zu empfehlen, bei porta- 
tiven aber soll das Element auch möglichst klein sein. In diesem 
Falle hat das Grenet’sche Element einen Vorzug, da es eine 
grössere elektromotorische Kraft und bei gleicher Grösse einen ge- 
ringeren Widerstand hat als das Leclanch6-Element. 
In der Tat haben nun auch die meisten Konstrukteure für por- 
tative Induktorien das Chromsäure-Element in modifizirter Form ein- 
geführt. Ursprünglich von Bunsen in grosser Form ausgeführt, hat 
*) Unter dieser abgekürzten Bezeichnung soll hier das Element aus Zink und 
Kohle mit der Mischung von Schwefelsäure und doppeltchromsaurem Kalium ver- 
standen sein. 
     
 
	        
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