84 Kreisrheochord. Kap. VI.
S beweglich. Verbindet man die Pole der Kette, mit A’und B, und
den Nerven mit A und S, so geht ein Stromzweig durch den Nerven,
‚welcher um so stärker ist, je weiter S von A entfernt wird.
Nennen wir wiederum EB die elektromotorische Kraft der Kette, w, den Wider-
stand von SBZPA, w, den des eingeschalteten Drahtstücks SB, und w, den der
Nervenleitung AnS, so ist abermals
Ew,
WW + WW, + WW3
Ist nun AB ein dicker gut leitender Metalldraht, wie wir vorausgesetzt haben, so
kann w, als unendlich klein angeschen werden, sowohl gegen w, als gegen w;.
Dann geht der Ausdruck über in
J3 TER
WW
d. h. in diesem Falle ist die Stromstärke im Nerven direkt propor-
tional dem Widerstande w,, d. h. der Entfernung des Schiebers 8
von der Klemme A.
Will man diesen Fall mit dem Rheochord Fig. 31 herstellen, so muss man
sich auf die Benutzung der Platindrähte als Rheochord beschränken und kann die
Neusilberwiderstände in den Kreis der Kette einschalten. Man erreicht dies, indem
man alle Stöpsel zwischen b und g entfernt und zwischen b und e einen Stöpsel
einfügt, welcher mit einer Klemme versehen ist. Man verbindet nun die beiden
Klemmen von a mit der Kette und dem Nerven, die eine Klemme von g mit dem
andern Pol der Kette und die Stöpselklemme zwischen b und e mit dem Nerven.
Die Widerstände der drei Stromzweige sind dann: w, =dem Widerstand der Kette
+ den 19 Neusilbereinheiten; w, = dem schr kleinen Widerstand der eingeschalteten
Platindrahtstücke; w, = dem grossen Widerstand des Nerven.
Du Bois-Reymond hat dem einsaitigen Rheochord eine Form ge-
geben, welche eigentlich für andere Zwecke bestimmt, aber auch für den
vorliegenden Fall brauchbar ist. Dasselbe ist in Figur 33 (s. folg. S.)
dargestellt. Der dicke Rheochorddraht (an diesem Apparate von
Platin) ist um den Rand einer kreisförmigen Scheibe von Hartgummi
herumgelegt. Seine Enden stehen mit den Klemmen I und II am
Fussgestell des Apparates in Verbindung, mittels deren also ein Strom
durch die ganze Länge des Drahtes geleitet werden kann. Um von
diesem Drahte einen Stromzweig abzuleiten, ist einerseits der Draht
nahe seinem einen Ende über einen scharfen Metallsteg geführt, wel-
cher mit der Klemme IV verbunden ist; andererseits wird ein kleines
Platinröllchen r durch eine Metallfeder gegen den Draht gedrückt,
welches Röllchen mit der Klemme III in Verbindung steht. Wir haben
also nur die Klemmen III und IV mit dem Nerven zu verbinden,
dann geht ein Zweig des Stromes durch denselben. Die Stärke dieses
/weiges hängt ab von der Länge des Drahtes zwischen dem Steg und
der Rolle r. Um diese Entfernung zu ändern, ist die isolirende