Refiexionsgoniometer. 727
Powell & Lealand ın London !) ausgeführt und von Prof. N. S. Mas-
kelyne, British Museum, London ausgestellt worden. Später hat
v. Lang seinem Instrumente noch einige Verbesserungen hinzugefügt
und diese dienten schon Prof. Jürgensen, dem Inhaber der rühmlichst
bekannten Firma: Prof. E. Jünger’s mech. Etablissement in Kopen-
hagen zur Anfertigung eines Goniometers, das auf der Wiener Aus-
stellung 1873 figurirte und von dort in den Besitz der polytechnischen
Schule zu Aachen überging. Prof. Laspeyres hat bereits mehrfach
Gelegenheit gehabt, die Vortrefflichkeit des Instrumentes zu rühmen.
Leider war von dieser neuesten Form kein Exemplar zur Ausstellung
gelangt. Prof. v. Lang hat zwischenzeitlich in den Berichten der
kaiserl. Akademie der Wissenschaften zu Wien, Sitzung vom 22. Juli
1875, ein solches Instrument des Näheren beschrieben.
Das Instrument dient zunächst zur Messung von Krystallwinkeln,
dann aber auch zur Bestimmung von Brechungsexponenten fester Kör-
per und zur Ermittelung des Winkels der optischen Axen. Als Basis
des Instrumentes dient ein Messingdreifuss, zwei Füsse sind mit Stell-
schrauben versehen. Auf messingnem Conus ruht der Axenträger.
Beide concentrische Axen (die des Limbus und des Krystallträgers)
sind mit Klemm- und Mikrometerschrauben versehen. Der Krystall-
träger ist längs seiner Axe verschiebbar und kann durch eine Schraube
festgestellt werden. Die am Krystallträger befindliche Vorrichtung
zum ÜCentriren besteht aus zwei zu einander und zur Drehungsaxe
senkrechten Schlitten, die mit Schrauben beweglich sind. Die Bewe-
gungen an der diesem Instrumente eigenthümlichen Justirvorrichtung
geschehen durch zwei gezahnte Kreissegmente, welche im Kreise durch
zwei Schrauben ohne Ende in auf einander senkrecht stehenden Rich-
tungen bewegt werden. Die beiden Kreissegmente haben ungleichen
Radius, so dass ihre Mittelpunkte zusammenfallen. Hierdurch wird es
möglich, die Justirung vorzunehmen, ohne die geschehene Centrirung
einer Krystallkante wesentlich zu stören. Als eigentlicher Träger des
Krystalls dient eine auf der Justirvorrichtung aufsitzende abnehmbare,
gestielte Messingplatte. Zum Zwecke des Messens der Krystallwinkel
dient ein aus einem Collimator und einem Fernrohre zusammengesetz-
tes System. Beide Rohre werden von Verticalsäulen getragen und sind
durch Zugschrauben um der Axe des Limbus parallele Axen drehbar.
Fernrohr und Collimator sind leicht zu entfernen. Das Fernrohr trägt
!) An dieser Stelle muss ein Irrthum berichtet werden, der sich in das
die Special Loan Collection of Seientifie Apparatus einleitende von einer
Commission englischer Gelehrten herausgegebene Handbook eingeschlichen
hat. Hier wird 8. 308 die Ausführung des v. Lang’schen Instrumentes
dem Mechaniker Fuess in Berlin zugeschrieben, was auf einem Irrthum
beruht, der dem deutschen Mechaniker nicht zur Unehre gereicht.
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