wwärts geben. Pro-
te noch abreifen, da
mich loszufein. Er
t pro forma, dann
m legten Zug nad)
Landſtraße den Zen-
die Ewigkeit.
Tokyo
Tokyo, 8. Januar. Die lebten Tage habe ih nicht viel erreicht oder ge-
ſehen. Einmal war ich in der Botſchaft bei Dr. Solf im engſten Familien-
kreiſe zum Lunch eingeladen, und wir betrachteten nachher wieder feine
Sammlungen. Dann beſuchte ih Dr. Tokiwa, der zuſammen mit Profeſſor
Sekino ein großes fünfbändiges Werk über die buddhiſtiſ<hen Monumente
Chinas herausgibt. Er ſcheint ſelber ein frommer Buddhiſt, war äußerſt
freundlich und hilfsbereit und erzählte mir viel von feinen Reiſen in China
und den dortigen Felſentempeln. Ein andermal ging ih in die Stadt und
ſah in den Läden ganz herrlih geflo<tene Körbe aller Art und Formen,
von erſtaunliher Phantaſie und Materialgerechtigkeit. Tradition und
Schöpferluſt ſind offenbar in dieſen beſcheidenen Dingen noh immer leben-
dig. Gegen Abend kam ih am Kwannon-Tempel von Aſakuſa vorüber, der
wohlerhalten und re<t würdig in feinem verblaßten Rot als einziger in
Tokyo die Feuersbrunſ wie durch ein Wunder überlebt hat. Er ſteht mitten
in einem volkreichen Stadtviertel, eine lange Gaſſe von Verkaufsbuden
bildet den Zugang, ein gewaltiger Menſchentrubel und der bunteſte Jahr-
markt war rings um ihn im Schwang. Weiter rü>wärts befindet fid) dag
einft berühmte Yofhiwara, jeßt ein paar trübe Gaſſen zweifelhafter Häuſer,
die wenigſtens um dieſe Tageszeit noh völlig óde und tot ausſahen. Später
wußte in der Penſion ein hier anſäſſiger Deutſcher allerlei Wiſſenswertes
über Judo, die japaniſche Ringkunſt, und andere Landesgebräuche zu be-
richten.
Geftern vormittag fuchte ich Profeffor Nakagawa im Unterrichtsminiſte-
rium vergebens zu treffen. Etwas enttäuſcht ließ ih mich in das gegenüber-
liegende Miniſterium des Kaiſerlichen Hauſes führen. Es ift ein Tchlechtes,
proviforifches Gebäude europätichen Stils, das hon innerhalb der Reſidenz
in teilweiſe großartiger Umgebung der alten Zyklopenmauern, Wälle und
Tore liegt. Nach langem Verhandeln mit der Palaftwache wurde ich einge-
laſſen, und fchließlic erſchien ſogar der Miniſter ſelber, ein vornehm aus-
ſehender, vorſichtig blinzelnder älterer Herr, dem ih durch einen eleganten,
Franzöſiſc ſprehenden Zeremonienmeiſter meine Wünſche vortrug. Er ge-
währte mir die Bitte um jederzeitigen freien Eintritt und freies Studium