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mir noch eine Handſchrift von Jkkyu gezeigt, der zur Aſhikaga-Zeit im Daito-
kuji gelebt hat — ſie gilt als ein großer Schaß des Kloſters. Es ift eine
ſheinbar zügelloſe, aber ſehr geiſtvolle Schrift mit vielen freien Vertikalen,
in ſehr verſchiedener Tuſcheſtärke — ein rätſelhaftes Bild verworrener Zei-
chen wie mit einem Geifterfiegel voll Geheimnis geprägt. Der Sprud) lautet:
„Im Frühling iſ der Berg blau und das Waller grün.’ Dies enthält zwei
Zen-Wahrheiten: 1 iſt die Zuſammenfaſſung, die im Gebet gefalteten Hände,
2 die Ausbreitung, die weit geöffneten Arme. Die Zen-Frage lautet: „Ent-
hält der Anbli> des Frühlings eine beſondere oder eine allgemeine Wahr-
heit?! Die Antwort iſt wohl: „Es gibt keine beſondere und keine allgemeine
Wahrheit, denn beide find eins.’ — Nachdem ich hier ſo vieles von den merk-
würdigen Überlieferungen eines Zen-Kloſters geſehen und erfahren, darf
ih den Abend noch in friedlihem Geſpräch mit Abt Kawakami im Shunkoin
verbringen, der manche Erläuterung beiträgt. Dieſe Welt iſ fremder, viel-
leicht tiefer, vielleicht einfältiger, als ich gedacht. Sie ſte>t hinter unendlichen
Konventionen und Formeln verborgen, aber das Sinnbild, das dem Auge
fi) offenbart, fheint unmittelbarer wirklich als Gedanken und Worte. Dar-
um iſt der alte Prieſter zum Maler geworden. In der Tat iſt die Wahrheit
— das iſt wohl die Grunderkenntnis des Zen.
Kyoto, 13. März. Geſtern erfuhr ih, daß heute im Kaſuga-Tempel zu
Nara das zweite der großen Shinto-Feſte, das Saru-matſuri, begangen
werde. ch bin deshalb in der Frühe nah Nara gefahren und ſah auch gleih
wieder den Feſtzug durch die lange Allee ſih bewegen, doh war es diesmal
ein anderer, viel fchlichterer alg vor drei Monaten. Er beftand nur aus einer
Anzahl berittener Krieger, wohl Somurais, und aus ihrem Gefolge, das
in einfachen, blaßroten und blauen Gewändern fie begleitete. Die Zeremonien
ſelber fanden im Hof des Heiligtums ſtatt, der dur eine offene, aber über-
dachte Galerie in zwei Teile, den Vorhof und den inneren Hof, abgetrennt
iſt. Im Süden des Vorhofs iſ ebenfalls eine gede>te Galerie, in der die
Zuſchauer ſien und von der aus man durch beide Höfe bis zu den Stufen und
Toren des Tempels bli>t. Die Zeremonie dauerte von 9.30 Uhr bis 12 Uhr,
der Tag war grau, von Nebel erfüllt, und die feuhte Kälte machte das Aus-
barren im Freien recht befhmwerlich. Dafür fah man eine Folge von Bildern
vorüberziehen, die man fonft nur von den alten gemalten Rollen der Toſa-
Schule kennt: Die Menſchen, die Trachten und die feierlihen Handlungen
des Kaiſerhofes der Sujiwara-Zeit treten hier einmal im Jahr aufs neue
vor die ſtaunenden Blicke der Nachgeborenen, nicht in einem hiſtoriſchen
Schauſpiel, ſondern im treu bewahrten Ritual des wirklichen Opferdienſtes,