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'hatte, zur Debatte stellte. Mit Bestimmtheit verkündet et' 453 ),
daß ebenso, wie die „Medizeischen Gestirne" den Jupiter
umkreisten, so für Merkur und Venus das Bewegungszentrum
in der Sonne zu erblicken sei. Die Schwäche in Grafsis
Argumentation weiß der taktisch iveit überlegene Gegner so
fort als solche auszudecken; so ging ersterer von der alten
Elementenlehre aus, kraft deren jede der Grundmaterien
zwischen gewissen Grenzflächen enthalten sein sollte, während
Galilei ihn unschwer des Nichtvorhandenseins einer solchen
oberen Grenzfläche für die Atmosphäre überführt 454 ). In
seiner Auffassung der Parallaxe als eines Kriteriums für die
größere und geringere Entfernung eines außerhalb der Erde
befindlichen Punktes von dieser war aber Grassi im unbe
streitbaren Rechte gewesen, und wenn trotzdem der „Gold-
wäger" in der öffentlichen Meinung den Sieg über die „astro
nomisch-philosophische Wage" davontrug, so bekundet dies
nur die auch sonst nicht unbekannte Thatsache, daß glänzende
Diktion, Überlegenheit in der Form und geistvolle Gedanken
blitze, wenn sie zum imponierenden Bunde sich vereinigen,
mehr Eindruck machen als eine innerlich korrekte, aber lang
weilig vorgetragene Beweisführung, wenn diese zumal noch
mit einzelnen Unrichtigkeiten, sei es atich geringerer Bedeutung,
behaftet ist. Grasfis Antwort aus den „Saggiatore", die noch
dazu an sprachlichen Mängeln krankte 455 ), war wenig geeig
net, dem von den berufensten Vertretern der Wissenschaft ge
fällten Urteilsspruche eine andere Richtung zu erteilen.
Das nächste der für uns in Betracht kommenden astro
nomischen Werke unseres Helden ist der berühmte „Dialog",
mit welchem >vir uns bereits zu zwei verschiedenen malen
zu beschäftigen verpflichtet waren; einmal im vierten Kapitel,
weil mit der Veröffentlichung dieses Buches ja die eigentliche
Tragödie in Galileis Leben anhebt, und sodann im sechsten
Kapitel, weil dortselbst auch für die theoretische Mechanik
eine reiche Fundgrube sich eröffnet. Jetzt hat er für uns