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der Bescheid lautete nirgends tröstlich; auch der Gedanke, sich
der Medizin zuzuwenden, ist ihm gelegentlich gekommen
Trotzdem ließ er sich von jener Thätigkeit, aus welche Tycho
rechnete, nicht zurückhalten, und das Jahr 1601 verging in
emsiger Arbeit. Jener Plan allerdings, der noch in Benatek,
dem ersten böhmischen Aufenthaltsorte des Ankömmlings, ent
worfen worden wardst, und welchem zufolge der Sohn Brahes
das chemische Laboratorium leiten, Lougberg^) den Mond,
Tengnagel^) die Venus und Kepler den Ärars bearbeiten,
Tycho aber die Oberleitung in seinen Händen behalten sollte,
kam nicht zur rechten Ausführung, aber Kepler ließ es trotz
dem nicht an sich fehlen und beteiligte sich einstweilen an der
Polemik^) seines Herrn und Meisters gegen Reymarus Ursus.
Die Gehaltstockung war nach wie vor empfindlich, und erst
als Herwart den Reichshofrat Barwitz ersuchte^), sich doch
seines Schützlings etwas annehmen zu wollen, scheint eine
größere Summe flüssig gemacht wordeu zu sein. Es war das
aber auch erforderlich, denn als Kepler im Mai 1601 aus kurze
Zeit nochmals in Geschäften nach Graz gereist war, schrieb
ihm seine Gemahlin einen uns erhaltenen Brief, der sich
wesentlich um Geldangelegenheiten drehte und beweist, daß
diese damals sehr vordringlich warenja auch zwischen
Tycho und Kepler kam es aufs neue zu einem gereizten
Briefwechsel. Nur zu bald jedoch wurde das nicht immer an
genehme Verhältnis zwischen den beiden Männern durch den
Tod gelöst. Übertriebene Rücksicht des gewiegten Höflings^)
zog bem berühmten Dänen eine schwere Krankheit zu, und
furchtbare Delirien der Urämie ließen bald jede Hoffnung
sinken. In einem lichten Augenblicke aber ries der dem Tode
Nahe seinen Mitarbeiter an das Krankenlager und bat ihn,
er möge trotz seiner Hinneigung zur copernicanischen Welt-
ordnung die plauetarischen Erscheinungen im Geiste seines,
des tychonischen Systems darzustellen versuchen^). Diesen
Wunsch hätte nur falsche Pietät, nicht aber jene unbeugsame
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