Full text: Kepler. Galilei

IV. 
sin z. 
Die nächsten Jahre verflossen dem oberösterreichischen 
Landschaftsmathematicus in gewohnter Emsigkeit, indem nur 
gelegentliche Reisen nach Wien und Prag 63 ) das regelmäßige 
Leben unterbrachen; auch mußten ab und zu Ausflüge zur 
Gewinnung kartographischen Materiales unternommen werden. 
Wohnungs- und Holzgeld im Betrage von sechzig Gulden 
ward am 20 . Juli 1013, nachdem deshalb zuvor eine Supplik 
nach Wien ergangen war, aus die Linzer Hasenzölle angewiesen. 
Unerquickliche Zwischenfälle kamen freilich schon gleich anfangs 
vor, und zwar gab wieder Keplers religiöse Überzeugnngs- 
treue den Anstoß zu einem solchen. Als lutherischer Prediger 
war nämlich in Linz ein württembergischer Geistlicher, namens 
Hizler, angestellt, mit dem Kepler noch vom Stifte her bekannt 
war, und der schon aus jener Zeit wußte, daß sein ehemaliger 
Studiengenosse mehr und selbständiger dachte, als es die 
kirchliche Obrigkeit für nützlich erachtete. Brüsk wies der 
Eiferer seinen Glaubensgenossen zurück, als er sich zur Kom 
munion bei ihm anmeldete, und dieser hielt es in feinem 
Optimismus, der ihn trotz aller Enttäuschungen nie ganz ver 
ließ, und im Gefühle seines guten Rechtes für angezeigt, den 
Linzer Pfarrer beim Stuttgarter Konsistorium, von welchen! 
derselbe noch immer abhängig war, zu verklagen. Wir, die 
wir die Zusammenhänge kennen, dürfen uns darüber nicht 
wundern, daß die Klage das Gegenteil von dem erreichte, was 
sie anstrebte; das Erkenntnis der vorgesetzten Stelle^) recht-
	        
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