Full text: Kepler. Galilei

VIII. 
Wepler und die Wronomie. 
As ward bereits daraus angespielt, daß Keplers reicher 
Geist der Anregung, welche die Phantasie ihm gewähren konnte, 
nicht zu entbehren vermochte 1G6 ), und eben, weil auch dieser 
Teil des Geisteslebens in ihm so vollkommen wie nur mög 
lich entsaltet war, hat er sich zeitlebens bis zu einem gewissen 
Grade im Banne der astrologischen Anschauungen seines Zeit 
alters besunden. Er hat litterarisch sich mit der Astrologie 
beschäftigt^"), in jüngeren Jahren mit einer gewissen Vorliebe; 
späterhin, als seine Erkenntnis ausgereist war, mehr unter 
dem Drucke der Verhältnisse. Einen gewissen Einfluß zumal 
der Planeten ans alle irdischen Verhältnisse, auf die Witterung 
und aus die unorganische Natur ebenso wie auf die Schicksale 
der Menschen und Völker wollte Kepler nicht in Abrede stellen, 
aber daß man diesen Einfluß mit den damals üblichen Mitteln 
in jedem Einzelfalle wirklich zu erkennen befähigt sei, das 
wollte ihm durchaus nicht einleuchten. Klar genug hatte er 
im „Tertius Interveniens“ eingesehen, daß die „Mutter Astro 
nomie" der Beihilfe des „närrischen Töchterleins Astrologie" 
nicht entraten konnte, wenn die Diener der ersteren nicht in 
die schlimmste materielle Not geraten sollten. Höchst treffend 
haben Keplers eigenartige, von derjenigen fast aller seiner 
Zeitgenossen abweichende Stellung zur Astrologie v. Hasner^ch 
und R. Wolfes) gezeichnet, und wir können nichts besseres 
thun, als des letzteren Worten hier einen Platz einräumen. 
„Mit welcher Freiheit, Menschenkenntnis und Beachtung der 
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