Full text: Theorie der Mikrometer und der mikrometrischen Messungen am Himmel

Neuere Consti uctionen. 
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bei grosse Umsicht erforderlich, doch ist bei der bedeutenden Elasticität der Fäden die Gefahr 
des Zerstörens nicht so gross, als man nach ihrer Feinheit annehmen möchte 1 ). 
Vergleicht man die verschiedenen Typen mit einander, so sieht man, 
dass eine Elimination der periodischen Fehler auf die oben angegebene Weise 
bei dem 1. und 2. Typus nicht herbeigeführt werden kann, weil bei derselben 
Lage des beweglichen Fadensystems zum festen auch die Schraube dieselbe 
Lage im Muttergewinde hat; dagegen können bei der 3., 4. und 5. Constructions- 
art die beiden Fadensysteme mittelst der zweiten Schraube und unabhängig von 
der Messschraube in eine beliebige Lage gebracht werden, und dasselbe wird 
bei dem 6. und 7. Typus, zwar innerhalb engerer, aber für den Zweck voll 
ständig ausreichender Grenzen durch die Widerlagschraube erreicht. Eine für 
genaue Messungen ungemein vortheilhafte und bequeme Einrichtung ist die seit 
einigen Jahrzehnten eingeführte Schraube, welche das ganze System auf einer 
Grundplatte in der Richtung der Messschraube verschiebt. (Typus 2, 5 und 7.) 
Sie dient zur Pointirung des einen der beiden zu vergleichenden Objecte und 
ersetzt dadurch die meist nur ruckweise und grob wirkenden Schlüssel für die 
Feinbewegung des Fernrohres. Uebrigens kann man bei dem 3. und 4. Typus 
die zweite Schraube für denselben Zweck benutzen, wenn man sie anders nicht 
zur Elimination der periodischen Fehler der Messschraube gebraucht; sind die 
letzteren, wie bei fast allen gut gearbeiteten Mikrometern der Neuzeit, klein, so 
kann man beide Zwecke gleichzeitig erreichen, indem man nach Einstellung der 
zweiten Schraube auf den bestimmten Bruchtheil der Umdrehung das eine Object 
mittelst der Feinbewegung angenähert zur Bisection mit dem Faden bringt und 
hierauf die Einstellung mittelst der Schraube wiederholt. 
Auch in der Lagerung der beweglichen Schlitten und der Verbindung der 
Schrauben mit denselben gehen die Constructionen auseinander. Bei der in 
Fig. 299 dargestell 
ten Form, welche 
[nach Pearson] 2 ) 
einem Troughton- 
schen Mikrometer 
angehört, bildet 
das Gehäuse das 
Gleitlager für die 
gabelförmigen be 
weglichen Schlit 
ten, in deren Quer 
stücken (a bezw. b) 
die Enden der Mi 
krometerschrauben 
befestigt sind. Auf 
das andere Ende 
jeder Schraube ist 
ein innen mit einem 
Muttergewinde ver 
sehener Kopf auf- 
Mikrometer von Troughton. 
(A. 299.) 
*) Siehe auch den Artikel »Ueber Fadennetze und deren Herstellung«. Von Dr. Hugo 
Schröder, Central-Zeitung für Optik und Mechanik XVIII. Jahrgang. 
2 ) Pearson, Plates belonging to the second volume of an introduction to practical astronomy.
	        
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