Full text: Theorie der Mikrometer und der mikrometrischen Messungen am Himmel

56 Fadenmikrometer. 
geschraubt, welcher mit einem cylinderförmigen Ansatz durch die Querseite des 
Gehäuses geht. Neben jeder Schraube ist ein frei durch den Schlitten hindurch 
gehender Stift angebracht, auf welchen zwischen Gehäuse und Schlitten eine 
Spiralfeder (*r, d) aufgesteckt ist. Sobald nun der Kopf soweit geschraubt ist, 
dass er sich gegen das Gehäuse anlegt, so hat jede weitere Drehung eine Be 
wegung des Schlittens in der Richtung nach dem Kopf zur Folge und die Feder 
wird zusammengepresst; umgekehrt ertheilt die Rückwärtsdrehung vermöge der 
elastischen Ausdehnung der letzteren dem 
Schlitten die entgegengesetzte Bewegung. 
Bei der FRAUNHOFER’schen Construction 
(Fig. 300) ist die Schraube mit dem Schlitten 
( ss ), das Muttergewinde ( m ) dagegen mit dem 
Gehäuse verbunden. Die Schraube ist an ihrem 
Ende kugelförmig abgerundet und drückt damit 
bei der Rechtsdrehung gegen eine sehr genau 
gearbeitete ebene Fläche aus Stein (s') t wobei 
sie den Schlitten in der Richtung von m nach 
s' bewegt. Damit derselbe auch bei der Links 
oder Rückwärtsdrehung mitgenommen wird, 
trägt die Schraube an ihrem vorderen Ende 
eine ringförmige Erhöhung r, mit welcher sie 
sich gegen den Steg tt anlegt. Der Abstand 
des Steges von dem Schlitten ist durch zwei 
Schrauben regulirbar. Es mag noch darauf hingewiesen werden, dass bei dieser 
Construction Spiralfedern nicht zur Anwendung kommen. 
Fig. 301 zeigt eine von C. Bamberg bei den Mikroskopmikrometern ange 
wandte Form. Die den Schlitten (ss) bewegende Mikrometerschraube hat ihr 
Muttergewinde in 
diesem selbst, wäh 
rend sie sich mit 
einem vorspringen 
den cylindrischen 
oder sphärischen An 
satz (a) gegen das 
Mikrometergehäuse 
oder ein an diesem 
befestigtes Lager an 
legt. Symmetrisch 
zu der Schraube sind 
auf zwei im Gehäuse 
befestigten und durch den Schlitten hindurchgehenden Stiften Spiralfedern an 
geordnet, die sich gegen die Innenfläche des Schlittens stützen und, wie oben, 
bei der Rechtsdrehung der Schraube zusammengedrückt werden, bei der Links 
drehung die Bewegung des Schlittens in dem entgegengesetzten Sinne bewirken. 
In Fig. 302 ist die Einrichtung eines von C. Bamberg für die Berliner Sternwarte 
hergestellten Positionsmikrometers abgebildet; von den in der Zeichnung sicht 
baren Schrauben a, b und (nur mit dem Kopf vorstehend) c ist a die eigentliche 
Messschraube, und ihr Widerlager ist ein Block aus hartem Stahl mit einer coni- 
schen Vertiefung, in welcher das kugelige Ende der Schraube ruht. Die Spiral 
federn sind auch hier symmetrisch gelegen. 
(A. 301.) 
Fraunhofer. 
(A. 300.)
	        
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