Full text: Reformation des Himmels

Hinterhalt, aus freier und höchsteigener Willkür, anzu 
nehmen und zur Ausführung zu bringen alles, was 
beschlossen, abgestimmt und angeordnet werden möge 
in gegenwärtiger Versammlung. Hach dieser Eröffnung 
wandte er sich zu den versammelten Göttern zurück und 
forderte sie auf, durch Erheben der Hände jenen erhabenen 
Beschluss, den er soeben in ihrem Namen im Angesicht 
des Hochdonnernden verkündet habe, zu bestätigen und 
zu bekräftigen. 
Und so geschaht. 
Drauf öffnete der grosse Allvater die Lippen und 
liess sich folgendermassen vernehmen: 
„Wenn, o Götter, ruhmreich und ehrenvoll gewesen 
ist der Sieg über die Giganten, die sich für kurze Zeit 
gegen uns erhoben, die uns offene und äussere Feinde 
waren, die uns blos vom Olymp aus bestürmten, die 
nichts anderes konnten und versuchten, als uns aus dem 
Himmel zu stürzen: — wie viel ruhmreicher und ehren 
voller wird da der Sieg sein über uns selbst, über uns, 
die wir über jene Sieger geblieben sind! Wie viel ruhm 
reicher und ehrenvoller, sag 1 ich, wird der Sieg sein über 
unsere eigenen Begierden, die so lange über uns selbst 
triumphiert haben, die uns als innerliche und häusliche 
Feinde nach jeder Richtung hin tyrannisiert und unser 
eigenes Selbst hin und her geschleudert und verrenkt 
haben. Wenn jener Tag, der uns einen Sieg verlieh, 
dessen Frucht in einem Augenblick uns wieder hinschwand, 
uns würdig dünkte, als ein Festtag begangen zu werden, 
um wie viel festlicher muss da nicht dieser sein, dessen 
Ruhm und Frucht dauernd ist durch die Jahrhunderte 
in Ewigkeit! Lasst uns, was man bisher auf den Sieg 
über die Giganten bezog, übertragen auf den Sieg der 
Götter über sich selbst; man weihe zum künftigen Festtag 
diesen Tag, an welchem der Himmel gereinigt wird, und 
er sei uns festlicher, als jemals für die Ägypter war der 
Tag der Auswanderung des aussätzigen Judenvolkes und 
für dieses wiederum derjenige ihrer Befreiung aus der 
babylonischen Gefangenschaft! Heute wird die Krankheit,
	        
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