Full text: Reformation des Himmels

Gliedmassen desselben zu sehen behauptet, denen das 
andere Ende, das er die unterste Region nennt, gegenüber 
liegt, demgemäss ein Dichter seiner Schule 1 ) singt: 
„Hic vertex sublimis, at illum 
Sub pedibus Styx atra videt manesque profundi,“ 
„Hier der erhabene Scheitel, aber zu Füssen 
Schaust Du den finsteren Styx und Schatten der 
grundlosen Tiefe,“ 
dass da, wo sich die Schiffer auf ihren Irrfahrten 
und den unsicheren Pfaden des Meeres Rat holen, da, 
wohin alle Geängstigten, die in Stürmen bangen, ihre 
Hände erheben, da, wohin die Giganten strebten, da, 
wohin das stolze, übermütige Geschlecht des Belus den 
Turm zu Babel hinaufbauen wollte, da, wo die Magier 
des kalibeischen Spiegels die Orakel des Floron suchen, 
des grossen Fürsten der arktischen Geister, da wo, wie 
die Kabbalisten sagen, Sammael seinen Thron errichten 
wollte, um sich gleich zu machen dem ersten, dem Hoch 
donnernden. — dass Du dahin dieses plumpe Vieh gesetzt 
hast, welches nicht mit einem Blick seiner Augen, nicht 
mit der Spitze eines gedrehten Schnurrbarts, auch nicht 
mit irgend einer Art von Hand, nicht einmal mit einem 
Fuss oder einem anderen weniger edlen Körperteil, — 
nein, mit seinem Schwänze, den ihm noch dazu Juno 
ganz gegen die Natur der Bärenspezies sich weit nach 
hinten verlängern liess, wie wenn der gerade ein würdiger 
Wegweiser nach einem so erhabenen Orte wäre —, allen 
Bewohnern der Erde, des Meeres und des Himmels den 
prächtigen Pol und die Angel der Weltachse bezeichnet. 
So schlecht Du daran gethan hast, dieses Tier dort an 
zuketten , so gut thust Du daran, wenn Du es wieder 
von dort vertreibst; lass uns nur hören, wohin Du es 
schicken willst, und was an seine Stelle treten soll! 
„Es soll“, sprach Zeus, „hingehen, wo es Euch gut 
dünkt, meinetwegen nach England oder auch zu den 
x ) Carmen aureum, cfr. Schneeberger, „Die goldenen Sprüche des 
Pythagoras u , ins deutsche übertragen mit Einl. u. Anm. Gymn.-Progr. 
Männerstadt 1862.
	        
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