14 Erstes Kapitel. Allgemeiner Anblick des Himmels.
gewundene Linie der Wasserschlange, welche bis zum
Centauren reicht. Ueber derselben befinden sich die
Sternbilder des Sextanten, des Bechers und des
Raben, welche den Raum zwischen der Jungfrau und
der Wasserschlange einnehmen. Unter dem Schwanz der
Wasserschlange befindet sich der Kopf des Centauren.
Derselbe wird von schönen Sternen gebildet, die in
unsern Breiten unsichtbar sind, die aber die schönste
Zierde des südlichen Himmels bilden. Der Centaur
gi*enzt an das Schiff und beschliesst den Kreis der den
Alten bekannten südlichen Sternbilder.
Die innerhalb dieses Kreises liegende südliche Polar
zone ist mit kleinen Sternbildern angefüllt, welche die
Instrumente der%iodernen Naturwissenschaften darstellen,
die allerdings werth sind, an den Himmel versetzt zu
werden, jedoch schlecht zu den antiken Formen passen.
Das schönste Sternbild des südlichen Himmels ist das
Kreuz, dessen Name bekannter ist, als es sein Glanz
verdient, denn die Sterne desselben entsprechen in der
Grösse ungefähr den Sternen des grossen Bären. Der
südliche Polai’stern steht im Sternbild des Octanten, ist
aber so klein, dass uns die Astronomen der südlichen
Halbkugel mit Recht um den nördlichen Polarstern
beneiden.
Ich habe es unterlassen, in dieser Uebersicht einige
kleinere Sternbilder zu beschreiben, welche der Leser
mit Hülfe einer guten Karte leicht selbst auffinden wird.
Die Begrenzung dieser Sternbilder ist so willkürlich
und verwickelt, dass die Astronomen ernstlich erwogen
haben, oh es nicht zweckmässiger sei, die Sternbilder
ganz fallen zu lassen und eine neue Eintheilung des
Himmels einzuführen. Dieser Vorschlag wurde von
John Herschel gemacht. Allein da man sich nicht
vei’hehlen konnte, dass eine solche Neuerung die Ver
wirrung nur vermehren würde, indem sich nicht Alle
dei’selben fügen würden, während die einmal gebräuch
lichen Figuren den neutralen Gebieten der Mythologie
und der Wissenschaft entlehnt waren, so hielt man es