Full text: Die Bierbrauerei wissenschaftlich begründet und practisch dargestellt (1. Band, 2. Theil)

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hallymetrische die Runde durch die meisten technischen Journale 
gemacht; bei der Versammlung der Naturforscher und Ärzte in 
Gratz im Jahre 1843 und bei der Versammlung der Land- und 
Forstwirthe in München im Jahre 1844 kam sie in Verhandlung. 
In den 100 zur Beantwortung und Debatte bei dieser 
letztern Versammlung aufgestellten Fragen befindet sich auch 
eine, und zwar unter der Zahl 63, welche lautet: Welche 
Bierproben zeigen sich nach Theorie und Erfah 
rung als die zweckmäßigsten? Aber so viel von den dar 
über gepflogenen Verhandlungen bekannt geworden ist, wurde 
diese Frage nicht beantwortet, sondern es sind nur einige Mit 
theilungen über die optische Bierprobe von ihrem Erfinder und 
Experimente darüber gemacht worden, womit sich die betreffende 
Section zufriedenstellte. Dagegen hatte ich es in Andre's 
Ökonomischen Neuigkeiten und Verhandlungen" 1844, Nr. 106 
versucht, nebst Anderem auch diese Frage zu beantworten, worauf 
ich hier nur Hinweisen will. 
Die optische Bierprobe gründet sich auf die l i ch t b r e ch e n d e 
Eigenschaft der Biere, welche nach der wechselnden Quali 
tät derselben verschieden ist. Je 2% Gewichtstheile wasserfreier 
Alkohol sollen auf die Lichtbrechung hierbei einen solchen Ein 
fluß äußern, wie 1 Gewichtstheil Extract. Wenn man dem 
Biere Wasser zusetzt, so wird die Lichtbrechung dadurch verän 
dert, woraus man in Vergleichung mit dem ursprünglichen nicht 
gewässerten oder Normalbier die Menge des ihm"beigemisch 
ten Wassers bestimmen kann. 
Diese Bierprüfungsmethode hat ihrer Einfachheit wegen 
viel Interesse erregt und Anklang gefunden, es wurden auch 
Apparate dazu construirt und verkauft; aber sie lieferte nur 
ein sehr einseitiges Resultat, sie zeigte nämlich nur eine Ver 
dünnung mit Waffer an, und setzte dazu immer, wie bei der 
Methode von Erxleben, die Kenntniß des Verhaltens des 
selben ungewässerten Biers, welches als Normalbier zur Ver 
gleichung diente, voraus, eine Kenntniß, die man sich nicht im 
mer verschaffen kann. Durch die Nachgährung wird ferner das 
Mengenverhältniß der Bestandtheile im Biere geändert und sein 
Wassergehalt relativ vergrößert, ohne dem Biere mehr Wasser 
zugesetzt zu haben, wodurch leicht Täuschungen eintreten können. 
Deßhalb hat St ein heil seine optische Bierprobe später auch 
auf die Bestimmung des Alkohol und Extractgehaltes im Biere
	        
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