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Vorrede.
Dem Briefwechsel zwischen Olbeks lind Bessel, von Adolph Erd-
man im Jahre 1852 herausgegeben, und dem Briefwechsel zwischen
Gauss und Bessel, auf Veranlassung der Königlich Preussischen Aka
demie der Wissenschaften zu Berlin von Herrn Auwers im Jahre 1880
veröffentlicht, fügt sich jetzt als schliessendes Glied der Briefwechsel
zwischen Olbers und Gauss an.
Bei einem Vergleiche dieser drei Briefwechsel ist von Interesse die
so sehr verschiedenartige Schreibweise, welche sich in dem schriftlichen
Austausch der Gedanken zwischen diesen drei hervorragenden Geistern
auf astronomischem Gebiete offenbart. Wenn die Briefe zwischen
Olbers und Bessel im Wesentlichen ein Referat über astronomische
Beobachtungen und Berechnungen bringen, hat der äusserst vorsichtig
und mit peinlicher Sachlichkeit geschriebene Briefwechsel zwischen
Gauss und Bessel fast den Charakter von wissenschaftlichen Abhand
lungen, neben denen das persönliche Leben der Schreiber ganz zurück-
tritt. Im Briefwechsel zwischen Gauss und Olbers überwiegt dagegen
das persönliche Verliältniss der beiden Freunde in hohem Maasse. Nicht
nur tritt die Theilnalime an allen Ereignissen im Lebenswege beider
Gelehrten in vielen Einzelheiten hervor, auch die unmittelbare geistige
Mitarbeit an dem, was das wissenschaftliche Interesse des Freundes er
regt, findet freundschaftlichen Ausdruck. Bei dieser nahen Beziehung,
die Gauss auch in dankbarer Verehrung mit dem älteren Freunde ver
band, wird es erklärlich, dass für die lange Zeit des Briefwechsels
von 1802 bis 1840 aus ihm besser wie aus jedem anderen mit grosser
Vollständigkeit geschlossen werden kann, wann Gauss diese oder jene
Aufgabe zu bearbeiten angefangen hat, und auch wodurch er ver
anlasst wurde, sie gelegentlich zu unterbrechen oder liegen zu lassen.
Wie Perlen an einem Faden reihen sich hier die Arbeiten von
Gauss an einander, oft mit Bemerkungen über die Schwierigkeiten
der Entstehung und der feineren Ausarbeitung begleitet. Und Olbers