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— Die ersten Messungen. —
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Meridiane überein, — der zu ihm senkrechte Vertikal wird erster
genannt, — der Winkelabstand w des Vertikals von S vom Meri
diane Azimut, — der zwischen S und Horizont liegende Bogen h
des Vertikales Höhe von S, — der durch S gelegte Parallel zum
Horizonte endlich Almucantarat a . — Mit Hilfe dieser Begriffe folgt
nun aus unserer Hypothese, sowohl durch geometrische Anschauung,
als durch trigonometrische Rechnung b , ohne Schwierigkeit, dass
gleichen Höhen desselben Sternes vor und nach der Culmination,
oder sog. korrespondierenden Höhen, auch gleiche Entfernungen
vom Meridiane oder gleiche Azimute entsprechen, — folglich z. B.
die durch die Höhen Null bedingten Auf- und Untergangspunkte
eine Senkrechte zur Mittagslinie bestimmen; ferner folgt, dass
gleichen Höhen auch gleiche Winkel am Pole oder gleiche Stunden
winkel s entsprechen, — dass die Höhe bei der Culmination wirk
lich einen Maximalwert annimmt, — dass bei Sternen, für welche,
p <9 ist, oder bei sog. Circumpolarsternen, ein zweiter Durch
gang durch den Meridian, eine sog. untere Culmination mit Minimal-
höhe, statt hat, — etc.
Zu 162: a. Die Namen Zenit, Azimut, etc. sind arabischen Ursprungs,
und zwar ist nach Karl Zöppritz (Darmstadt 1838 — Königsberg 1885; Prof,
geogr. Königsberg) Zenit durch Abkürzung und Verstümmelung aus „samt-
arräs (Gegend des Kopfes)“ hervorgegangen, — Azimut aus „as-samt“, — etc.
— b. Aus dem Dreiecke PZS folgen nach den be
kannten Formeln der sphärischen Trigonometrie
Si <jp - Si li — Co p Si s _ Co h t
Si w
Co w
Co <p • Co h Si w Si p
Si h = Si q> • Co p + Co <p • Si p • Co s 2
und hieraus, da nach unserer Hypothese q> und p
als konstant zu betrachten sind,
d h _ Co (¡p ■ Si p • Si s
ds
d 2 h
Coh
Co p • Si w
3
5-? = — (Si p • Co s — Si 2 w ■ Si h • Co q>) 4
ds 2 Coli'
In den 1 bis 4 sind aber sämtliche der oben ausgesprochenen Sätze enthalten, und
namentlich folgt daraus, dass sich für die eigentliche oder obere Culmination
s = 0 w = 0 p > 90 0 — <jp li= 180 0 — (cp + p) ^
s = 0 w = 180 0 p < 90 — <p h = <jp + p
für die untere aber
s = 180° w = 180 0 p<«p h — q> — p «
entsprechen.
103. Die sog. Weltgegenden und einige andere Er
läuterungen. — Schon frühe wurde die Teilung des Horizontes
durch die Mittagslinie und eine zu ihr Senkrechte eingeführt: Von
den so erhaltenen, als Kardinalpunkte des Horizontes oder Welt-