Full text: Einleitung in die Astronomie (2. Halbbd.)

444 
Die Fixsterne und Wandelsterne. — 
202 
Jahre auseinander, Und es ist somit durchschnittlich das tropische Jahr uru 
I4 d ,1286 : 1880 = 0 d ,00752 = 649‘,728 kürzer als das julianische, oder es ist 
ersteres gleich 365 d ,24248 zü setzen, was dem jetzt angenommenen Werte 
365,24220 schon recht nahe kömmt. — Setzt man dagegen das siderische Jahr 
(191) T' = 365,256 3744, so ist die Bewegung der Sonne in einem Tage gleich 
360° : T' = 9,993706° = 3,550009", — also entsprechen einer Präcession von 
51" etwa 51:3,550009 = 0,014 3735'', — also hält das tropische Jahr nach 
diesen Grundlagen nur 365,256 3744 — 0,014 3735 = 365,242009 d , und man er 
hält im Mittel aus diesen beiden Berechnungen nahezu den richtigen Wert. 
303. Die Ungleichheit der Jahreszeiten. — Durch wieder 
holte Bestimmung des Eintrittes der Equinoktien und Solstitien 
(199) fand Hipparch, dass dem sog. Frühling 94%, dem Sommer 
92%, dem Herbst 88 und dem Winter 90 Tage zufallen, dass also 
die Jahreszeiten ungleich lang seien: Hieraus schloss er aber mit 
seinem gewohnten Scharfsinne, dass das Centrum des von der Sonne 
beschriebenen Kreises nicht mit dem von der Erde eingenommenen 
Centrum der Fixsternsphäre zusammenfallen könne, sondern um % 4 
des Radius gegen den 6. Grad der Zwillinge verschoben sein müsse”. 
Es erreichte also die Sonne jedes Jahr ein Apogeum (Erdferne) 
und ein Perigeum (Erdnähe), und zwar ergab sich Hipparch, dass 
sie ersteres am 25. Mai passiere h . 
Zu 203: a. Um die Grösse und Eichtling der durch die Ungleichheit 
der Jahreszeiten bedingten Excentricität zu bestimmen, schlug Hipparch (vgl. 
Almagest Halma I 184; folgenden Weg ein: Da bei gleichförmiger Bewegung 
im Kreise aus den Proportionen 94‘/ 2 : a = 365'/ 4 : 360 und 92 */ 2 : b = 365‘/ 4 : 360 
sehr nahe a = 93° 9' und b = 91° 11' folgen, so kann man Aa = ‘/ 2 (a + b —180) = 
2° 10' und Bb = a —90° — Aa = 0° 59' setzen, also nach der Sehnentafel (61), 
bei welcher der Radius 60 Partes ä 60 Minuten hatte, M« = % Subt. 2 x 2° 10' = 
2’’ 16' und = l 1 ’ 2', somit nach dem pythagoräischen Lehrsätze M¿> = 
l/M tU^U^cU = 2 P 29 '/ 2 '. Hieraus folgt aber einerseits, dass die Excentricität 
nahezu l / 24 von 60 p oder dem Radius ist, — und dass anderseits, da man aus 
der Sehnentafel (M« : M6) x 60 p = 54 p 39' = */« Subt. 2 :■<; 65V, 0 findet, das
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.