Full text: Anleitung zur qualitativen chemischen Analyse

66 Cyanverbindungen. 
Rcdukiionsfeuer erhält man, namentlich auf Zusatz von 
etwas Stanniol, eine heiss gelbe Perle, die beim Er 
kalten violett wird. Bei Gegenwart von Fe ist die 
Perle roth. In den Silikaten lässt sich durch das 
Löthrohr, die TiO-2 direkt, meist nur schwer nach- 
weisen. — Eine saure Lösung von TiOr wird auf Zu 
satz von Zn blau gefärbt. NH:s fällt dann blaues TiaO;*. 
'- i - Behandelt man gefällte TiO-2 mit Zn und HCl, so 
wird sie blau gefärbt. 
Analyse der Cyanverbindungen. 
87 Von den einfachen Cyandren sind nur HgCy-i und 
die Alkalicyandre in H2O löslich. Alle Cyaniire (selbst 
AgCy) entwickeln, mit conc. HCl erwärmt, freie HCN, 
am Geruch kenntlich, weshalb sich die Gegenwart des 
Cy schon beim Lösen der Substanz kund giebt. In 
dessen entwickeln einige Doppelcy andre (z. B. gelbes 
oder rothes Blutlaugensalz 1 mit HCl nur einen Theil 
des Cy als HCy. — Alle Cyanmetalle, mit Ausnahme 
der Alkalicyaniire, werden beim Glühen zersetzt. 
^ In den Alkalicyandren weist man das Cyan wie 
in XXXVII, 3. S. 27 nach. — (In einem Gemisch 
von FeO- und Fe20;s-Salzen erzeugt freie HCy kei 
nen Niederschlag von Berlinerblau. Es muss erst 
durch Zusatz überschüssigen Alkalis Blutlaugensalz 
gebildet werden.) Um auf diese Weise im HgCy2 das 
Cyan nachzuweisen, muss dasselbe zunächst durch 
H2S zersetzt werden. In der wässrigen Lösung des 
HgCy 2 giebt AgNO:i kei.ne7i Niederschlag von AgCy. 
— AgCy zersetzt sich beim Glühen. (Unterschied 
von AgCl, AgBr, AgJ.) — Um in den übrigen ein 
fachen oder Doppelcyaniiren das Cyan nachzuweisen, 
destillirt man sie mit HCl, übersättigt das Destillat 
mit NaHO und verfährt nach XXXVI, 3. — Oder 
man schmelzt die trockenen Cyaniire mit Na2COs im 
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