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lieber die schiefwinklige Parallelprojektion im allgemeinen.
Frage 3. Wie bestimmt man umgekehrt
bei gegebener schiefer Projektion
nnd bekannter Projektionsrich.tung
die Lage eines Punktes im Baume?
Erkl. 5. Aus dem in Antwort der Frage 3
Gesagten geht hervor, dass bei bekannter Pro-
jektionsrichtung die Lage eines Punktes im
Raume nicht durch seine schiefe Projektion
allein bestimmt ist, dass vielmehr noch eine
weitere Bedingung über die Lage des Punktes
bekannt sein muss.
Antwort. Ist a‘, siehe Figur 2, die ge
gebene schiefe Projektion eines Punktes a im
Baume, so denke man sich durch a eine Pro
jizierende AB gezogen, so ist dieselbe der
geometrische Ort für den zu bestimmenden
Punkt a. Jeder Punkt von AB kann
der Punkt a sein. Will man somit die
Lage des Punktes a im Baume feststellen, so
muss man noch eine weitere Bedingung kennen
und diese kann sein, dass entweder die
Strecke aa‘ von gegebener Länge oder
Erkl. 6. Anstatt nun den Abstand des
Punktes von der Pr. Eb. oder die Entfernung
des Punktes von seiner schiefen Projektion zu
geben, kann man sich die rechtwinklige
Projektion a 2 des Punktes a hergestellt
denken, siehe Figur 2. Kennt man nun die
beiden Projektionen a 2 und a eines Punktes,
sowie die Projektionsrichtung AB für die
schiefe Projektion,^o ist hiedurch die Lage
des Punktes </ im Raume vollständig festgestellt,
denn die Projizierenden durch a 1 und durch a 2
schneiden sich nur in einem Punkte a im
Raume.
Erkl. 7. Durch die drei Punkte a, u‘ und
cf2 ist ein bei a 2 rechtwinkliges Dreieck
festgelegt, in welchem bei a' der Winkel ic‘ der
Projektionsrichtung mit der Pr. Eb. enthalten
ist; ausserdem bezeichnet die Kathete a 2 a den
Abstand des Punktes a von der Pr. Eb. Man
ersieht ferner, dass die Kathete a 2 a‘ sowohl
als rechtwinklige Projektion der schief
Projizierenden ao\ wie auch als schief
winklige Projektion der rechtwinklig
Projizierenden aa 2 aufgefasst werden kann.
Figur 2.
\ a
Das Dreieck aa 2 a‘ soll für die Folge kurz
weg das Projektionsdreieck des Punktes a
genannt werden; ist dasselbe für einen Punkt
sowohl der Lage wie der Grösse nach be
kannt , so ist hiedurch die Projektions
richtung vollständig gegeben.
In der Projektionszeichnung, siehe Figur 3, erscheint
das Projektionsdreieck des Punktes a in seiner wahren
Gestalt als Umlegung aa 2 a‘ des räumlichen Dreiecks
a a 2 a‘ um seine in der Pr. Eh. liegende Kathete a 2 a'.
Die schiefen Projektionen aller auf a 2 a liegenden
Punkto b, c etc. liegen auf a 2 a‘, so dass die Dreiecke
ba 2 b', ca 2 c‘ die Projektionsdreiecke dieser Punkte sind.
der Abstand des Punktes a von der Pr. Eb.
von gegebener Grösse sei. Im ersten
Fall lässt sich die gegebene Länge aa! von
a‘ aus nach zwei Seiten von AB, nämlich
nach a oder a° abtragen, im zweiten Fall
gibt es zwei Parallelebenen E und E° zur
Pr. Eb. im gegebenen Abstande von letzterer,
in denen der Punkt a sich befinden muss. In