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KRAUSE
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Bild 3. Weidestandorte mit hoher Produktivität auf lehmigtiefgründigem Boden über
leicht verwitterndem Gestein und in günstiger Relieflage. Gemeinde Fröhnd, Ortsteil
Hof (Kreis Lörrach).
Freigegeben durch Innenministerium Baden-Württemberg Nr.: P/001300 * 17.7.1962.
Für die Entschlüsselung der Bodenqualität bedeutungsvoll:
Luftbildmerkmale
ökologische Bedeutung
Kein Schutt. Lesesteinhaufen als Zeugen
früheren Ackerbaues. Geschlossene Gras
narbe.
Tiefgründiger Boden (Braunerde geringer
bis mässiger Basensättigung). Hohes Was
serspeichervermögen. Eugeogenes Gestein
(syntektisch veränderter Gneis).
Audgedehnte Hangmulden. Konvexe For
men mässig steil. SE-, E- und N-Exposition.
Mikroklimatische Aushagerung durch
Trockenheit, Temperaturgegensätze und
Wind weinig wirksam.
Grosse Flächen gemäht (1). Schwacher
Baumanflug. Weiden kurzbefressen.
Intensive Weidepflege, hier Bekämpfung
des Adlerfarns (Pteridium aquilinum): An
zeichen hohen Produktionsvermögens.
Steile Geländeformen (2). Starker Gehölz
anflug. Unausgeglichener Pflanzenbestand
der Weidenarbe.
Geringe Wirtschaftsintensität: unter den
sonstigen Umweltbedingungen zugleich ge
ringes Produktionsvermögen.
Diskussion
Dr. Tomasegovic (Jugoslawien) fragt, ob die Übertragung vom Luftbild in die Karte zeichne
risch mit der Hand (visuell) oder instrumentell erfolgt sei. Dr. Krause antwortet, dass die
Übertragung visuell unter Benutzung eines Spiegelstereoskops erfolgte.
Dr. Schmidt-Falkenberg (B.R.D.) fragt an, ob für diese Untersuchungen nicht farbige Auf
nahmen informationsreicher seien und welcher Bildmasstab am zweckmässigsten sei. Dr.
Krause hat mit Farbbildern noch keine Erfahrungen. Als Bildmasstab verwendete er zur
Übersicht bei grossflächigen Standorten den ungefähren Masstab 1 : 30.000 und für spezielle
Planungen innerhalb einzelner Gemeinden die Masstäbe 1 : 5.000 bis 1 : 10.000.
Dr. Lohmeyer (B.R.D.) fragt an, ob schon einwandfreie farbige Luftbilder für derartige
Interpretationsaufgaben zur Verfügung ständen.