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Der Fehler einer Messung, und ebenso ihre Un
sicherheit, kann als aus zwei Theilen bestehend an
gesehen werden, deren einer der gemessenen Grösse
proportional, der andere davon unabhängig ist. — Sei
z. B. a die wahre Höhe eines auf dem Papier ge
zeichneten Dreiecks, welche mittelst Zirkel und Mass
stab gemessen werden soll, in die Unsicherheit der
Messung, so dass also dasMessungsergebniss zwischen
(a + m) und (a — m) liegt, so kann man setzen
in = HK+ ß
wo a und ß für alle unter den gleichen Umstanden
gemachte Messungen als constant anzusehen sind. Das
erste Glied arc kann davon herrühren, dass die Grund
linie des Dreiecks nicht genau gerade, der angewen
dete Masstab nicht auf die richtige Masseinheit hasirt
ist etc. Das zweite Glied ß rührt von der Unvoll
kommenheit des Auges, von der Unsicherheit der
Hand, von der Unbestimmtheit der Linien und Punkte,
von der Breite der Theilstriche des Masstahes, von
schlechter Beschaffenheit der Zirkelspitzen etc. her.
Die relative Unsicherheit ist also
Sind die angewandten Instrumente von guter Be
schaffenheit, so wird a sehr klein, und daher der re
lative Fehler nahezu umgekehrt proportional mit der
Grösse der gemessenen Linie a sein.
Gesetzt nun , es bezeichnen a und a' die wahre
Höhe und Grundlinie eines Dreiecks, m und in' die
absolute Unsicherheit der Messungen, so ist der wahre
Inhalt des Dreiecks
• a a'
J =