Full text: Lexikon der Astronomie

104 Ebene, unveränderliche — Eigenbewegung der Fixsterne. 
Maclaurin, vorzüglich aber von La 
place weiter entwickelt worden. 
Eine ähnliche, nur weniger merkliche 
Wirkung äußern Mond und Sonne auch 
auf unsre Atmosphäre, und von manchen, 
wie neuerdings von Falb, wird auch eine 
solcheWirkung auf das glutflüssigeInnere 
der Erde behauptet, die dann heftige Erd 
beben verursachen soll; doch fällt dieö ins 
Gebiet der Hypothese. 
Ebene, unveränderliche, vgl. Erhaltung 
der Flüchen. 
Echo, Planetoid (60). 
Egeria, Planetoid (13). 
Eidechse (Lacerta), ein kleines Stern 
bild am Kops des Pegasus, zwischen 329 V4 
und 3423/4° Rektaszension, 35 unb 53 2 /s° 
nördlicher Deklination, aus Sternen 5. 
Größe und noch kleinern gebildet, deren 
Zahl Flamsteed auf 18 angibt; Heis zählt 
48 mit bloßem Auge sichtbare Sterne. 
Bemerkenswert ist der fünffache Stern 8 
(Flamsteed), Nr. 2922 deS Strnveschen 
Doppelsternkatalogs. 
Eigenbewcgung der Fixsterne nennt 
man die den letztern zukommende fort 
schreitende Bewegung im Weltraum. An 
den Fixsternen beobachten wir zunächst die 
tägliche Bewegung oder die Drehung mn 
die Weltachse, die in 24 Sternstunden in 
der Richtung von O. nach W. vor sich geht 
und nur ein optischer Schein ist, verur 
sacht durch die in der entgegengesetzten 
Richtung von statten gehende Rotation der 
Erde um ihre Achse. Außerdem ändert 
sich der Ort jedes Sterns infolge der 
Präzession und Nutation (s. d.)', und 
wegen der Aberration (s. d.) beschreibt er 
im Lauf des Jahrs eine kleine Ellipse 
um seinen mittlern Ort. Eine ähnliche 
Wirkung wie die Aberration hat auch die 
jährliche Parallaxe (s. d.), wenn sie merk 
lich ist. Endlich ist auch noch die Bewegung 
der Doppelsterne um ihren gemeinsamen 
Schwerpunkt zu erwähnen. Bringt man 
alle diese verschiedenen Bewegungen von 
den Ortsveränderungen, welche unsre 
Beobachtungen an den Fixsternen nach 
weisen, in Abrechnung, so bleiben immer 
nochbeivielcnSternen Bewegungen übrig, 
die wir als ihnen eigne, als Eigen 
bewegungen bezeichnen. Da diese Be 
wegungen von sehr verschiedener Größe 
sind und in verschiedenen Richtungen von 
statten gehen, so muß notwendigerweise 
in der Gruppierung der Fixsterne eine all 
mähliche, wenn auch langsame Änderung 
eintreten, und die Gestalt der Konstella 
tionen wird nicht immer dieselbe bleiben. 
Nach 10,000 Jahren wird z. B. der Him 
melswagen den Erdbewohnern nicht mehr 
in der uns wohlbekannten Gestalt erschei 
nen, und ebenso war vor 10,000 Jahren die 
Gestalt eine wesentlich andreals gegenwär 
tig,weil von den bekannten sieben Sternen, 
die diese Konstellation bilden, zwei, näm 
lich « und r/, sich in ungefähr entgegenge 
setzter Richtung wie die andern bewegen; 
vgl. nebenstehende Figur. Der Anblick des 
Sternhimmels wird daher mit der Zeit 
ein andrer, und eigentliche Fixsterne, d. h. 
Sterne, deren gegenseitige Stellung durch 
alle Zeiten ungeändert bleibt, gibt es über 
haupt nicht. 
1) Der erste, welcher die Eigenbewegung 
bei einigen Fixsternen nachwies, war der 
englische Astronom Hallep. Derselbe ver 
glich 1717 die zu seiner Zeit bestimmten 
Breiten des Sirius, Arktur und Alde 
baran mit den von Ptolemäos in seinem 
Almagcst eingetragenen, und nach Berück 
sichtigung der Präzession fand er Verschie 
denheiten von 37, 42 und 33 Bogenmi 
nuten; er hielt sich daher für berechtigt, 
den genannten drei Sternen eine eigne 
Bewegung beizulegen. Sicherer noch gelang 
der Nachweis einer solchen Bewegung ini 
Sinn der Breite dem französischen Astro 
nomen Jacques Cassini durch Verglei 
chung der von ihm beobachteten Breite des 
Arktur mit der 66 Jahre früher (1672) 
von Richer gefundenen. Cassini fing auch 
bereits an, die zu verschiedenen Zeiten ge 
fundenen Längen der Sterne zu verglei 
chen, um etwaige Änderungen zu entdecken. 
Eingehender beschäftigte sich damit Tobias 
Mayer in Göttingen um die Mitte des 
vorigen Jahrhunderts. Er sah bald ein, 
daß die ältern Beobachtungen zu ungenau 
sind, um zuverlässige Schlüsse bezüglich 
der Eigenbewegungen zu gestatten; doch 
gelang es ihm, aus der Vergleichung seiner- 
eignen Beobachtungen mit den von Olaf 
Römer 1706 ausgeführten bei 56 Fix-
	        
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