Full text: Lexikon der Astronomie

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Elektra — Elemente der Bahn. 
'Y» Widder. . . 
von 0° bis 
30° Länge 
'8' Stier . . . 
- 30 - 
60 
Zwillinge . . 
- 60 - 
90 
6h Krebs . . . 
- 90 - 
120 
Si Löwe . . . 
- 120 - 
150 
IIP Jungfrau. . 
- 150 - 
180 
uri Wage . . . 
- 180 - 
210 
lip Skorpion . . 
- 210 - 
240 
Schütze. . . 
- 240 - 
270 
^ Steinbock . . 
- 270 - 
300 
¡3» Wassermann. 
- 300 - 
330 
X Fische - • . 
- 330 - 
360 
Ein Schriftsteller des 15. Jahrh, unsrer 
Zeitrechnung, Anianus, hat in seinem 
1488 in Straschurg erschienenen »Com- 
putus manualis« die lateinischen Namen 
der Tierkreiszeichen in die folgenden, 
dem Gedächtnis leicht einzuprägenden 
Herameter gebracht: 
Sunt Aries, Tauras, Gemini, Cancer, Leo, 
Libraque, Scorpius, Arcitenens, Caper, 
Amphora, Pisces. 
Die sechs vom Steinbock bis zu den Zwil 
lingen, von 23 südlicher bis 23 VzOnörd- 
licher Deklination, nennt man auch auf 
steigende, die sechs andern, Krebs bis 
Schütze, dagegen absteigende Zeichen. 
Infolge der allmählichen Verschie 
bung des Frühlingspunkts (vgl. Präzes 
sion) ändern sämtliche Zeichen mit der Zeit 
ihren Ort am Himmel. 
Elektra, Planetoid (130). 
Elemente der Bahn eines Himmels 
körpers sind diejenigenGrößen,durch welche 
die Lage der Bahn im Weltraum und die 
Bewegung des Weltkörpers in derselben 
derart bestimmt ist, daß man seinen schein 
baren Ort am Himmel für jeden Augenblick 
angeben kann. Da die Planetenbahnen 
Ellipsen sind, in deren einem Brennpunkt 
die Sonne steht, so sind zunächst zur Bestim 
mung der Größe und Gestalt der Bahn 
zwei Elemente nötig, nämlich die halbe 
Hauptachse a und die Exzentrizität e dieser 
Ellipse. Bei Angabe der erstern wird als 
Einheit die große Halbachse der Erdbahn 
(die mittlere Entfernung der Erde von 
der Sonne) angenommen. Statt des nu 
merischen Werts der Exzentrizität 6 wird 
häufig auch der sogen. Erzcntrizitätswin- 
kel angegeben, dessen Sinus gleich e ist. 
Ferner muß die Lage der Ebene der Pla 
netenbahn im Raum angegeben werden, 
zu welchem Zweck man die Länge des auf 
steigenden Knotens & und die Neigung 
1 gegen die Ekliptik angibt. Durch die 
erstere Angabe wird der Punkt bestimmt, 
in welchem der Planet bei seinem Über 
gang von der Südseite der Ekliptik auf 
die Nordseite die Ebene der Ekliptik durch 
dringt. Wir haben damit einen Schnitt 
punkt der Ebenen des Planeten und der 
Ekliptik, und da die Schnittlinie beider 
Ebenen durch die Sonne geht, so ist 
diese Schnittlinie, die sogen. Knoten 
linie, bestimmt. Durch Hinzufügung 
des Winkels i ist dann die Lage der Bahn 
ebene vollkommen bestimmt gegeben. 
In der Bahn selbst muß nun die Lage 
des Perihels und damit die Lage der 
großen Achse oder der Apsidenlinie ge 
geben sein, was dadurch geschieht, daß 
man die Länge des Perihels, gewöhnlich 
mit n bezeichnet, angibt. 
Endlich muß noch der Ort bekannt sein, 
in welchem sich der Körper in irgend ei 
nem bestimmt bezeichneten Augenblick, der 
Epoche, befand, zu welchem Zweck die mitt 
lere Länge in der Epoche gegeben wird; 
statt dessen kann auch die Zeit des Durch 
gangs durch das Perihel gegeben werden. 
Diese sechs Elemente: große Halbachse, 
Exzentrizität, Länge des aufsteigenden 
Knotens, Neigung der Bahn, Länge des 
Perihels und mittlere Länge der Epoche 
(oder statt dessen Zeit des Perihels), sind 
notwendig und ausreichend. Außerdem 
gibt man aber öfters noch die Umlaufs 
zeit oder auch die mittlere tägliche Be- 
wegung an, d. h. den Bogen, der durch 
schnittlich in einem Tag durchlaufen wird. 
Wenn man mit der letztcrn Größe in 360° 
dividiert, so ergibt sich die Unilaufszeit in 
Tagen. Diese ist ihrerseits durch das dritte 
Keplersche Gesetz bekannt, sobald man die 
große Halbachse kennt. 
Wegen der Präzession (s. d.) ist es nötig, 
anzugeben, für welchen Zeitpunkt sich die 
Lage des Frühlingspunkts, von dem aus 
die Längen gezählt werden, versteht, oder 
für welches mittlere Äquinoktium die 
Längen zu verstehen sind.
	        
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