Full text: Lexikon der Astronomie

119 
Elpis - 
- Epakte. 
Venus, kann die E. nicht über 28V«", be 
ziehentlich 48° steigen. Bei den Monden 
des Mars, Jupiter rc. versteht man unter E. 
ihren Winkelabstand vom Hauptplaneten. 
Elpis, Planetoid (59). 
ElSbeth, Planetoid (182). 
Emersion (lat., »das Hervortreten«), 
s. v. w. Austritt. 
Enreladus, der zweite Saturnmond. 
Encke, Johann Franz, geb. 23. 
Sept. 1791 zu Hamburg, begann seine 
astronomischen Studien 1811 in Göttin 
gen bei Gauß, dessen Lieblinbsschüler er 
wurde, trat 1813 in die hanseatische Legion, 
wurde 1815 preußischer Artillerieoffizier, 
studierte nach dem Frieden wieder in Göt 
tingen und ward 1817 Gehilfe Lindenaus 
an der Sternwarte auf dem Seeberg bei 
Gotha, später interimistischer Direktor 
und von 1825 bis zu seinem Tod (26. Aug. 
1865) Direktor der Berliner Sternwarte. 
E. war ein ausgezeichneter Rechner und 
machte sich schon frühzeitig (1817) durch 
seine gekrönte Preisschrift über den Ko 
meten von 1680 bekannt. Einige Jahre 
später fand er, daß ein von Pons 1818 
entdeckter Komet mit den 1805 und 1795 
beobachteten Kometen identisch sei, eine 
elliptische Bahn und 3,6 Jahre Umlaus's- 
zeit habe und sich bis auf 0,oi8 des Erd 
bahnhalbmessers dem Merkur nähere, 
daher ein gutes Mittel zur Berechnung 
der Merkursmasse darbiete. Es ist dies der 
nachmals mit Enckes Namen benannte 
periodische Komet mit kurzer Umlaufs 
zeit, dessen Auffindung Lindenau für »die 
schönste astronomische Entdeckung dieses 
Jahrhunderts« erklärte. Aus den Jahren 
1822 und 1824 datieren ferner seine Be 
rechnungen der Venusdurchgänge von 
1761 und 1769, welche für die Sonnen- 
parallaxe den Wert 8,57m" ergaben, der 
ein ganzes Menschenalter hindurch uner 
schüttert als der zuverlässigste galt. Her 
vorragenden Anteil hatte E. auch an dem 
großen Unternehmen der Berliner aka 
demischen Sternkarten, und seit 1830 gab 
er das »Berliner astronomische Jahrbuch« 
heraus, welches zahlreiche Arbeiten von 
ihm enthält. 
Entfernung zweier Punkte im Raum 
ist die Länge der geraden Linie, welche sie 
verbindet; sie wird in irgend einem Län 
genmaß, in Metern, Kilometern, Mei 
len rc. angegeben. Handelt es sich um 
zwei Himmelskörper, so rechnet man die 
E. vom Mittelpunkt des einen bis zu dem 
des andern. 
Liegen die beiden Punkte auf der Ober 
fläche der Erde, die wir als kugelförmig 
annehmen wollen, so versteht man unter 
ihrer E. die Größe des Bogens des größten 
Kugelkreises, welcher durch beide Punkte 
geht. Sind (f und <( ' die geographischen 
Breiten beider Orte, und bezeichnet man 
mit 1 die Längendifferenz derselben, so ist 
ihre E. à in Gradmaß durch die Gleichung 
gegeben: 
608 d = 8ÌNP. sinq»'-}- cosqp. cosqo'. cos 1. 
Man hat z. B. für 
Breite Länge 
Hamburg . 53° 33' 7° 38.4' östl. v. Paris 
New York . 40° 42,7' 76° 20,r' westl. v. - 
mithin 1 — 83°-58,6', und sonach (vgl. 
die Tafel der trigonometrischen Funktionen 
im Art. »Trigonometrie«) 
608 d—0,8043.0,6521 + 0,5941.0,7581.0,1041 
=0,5714 
und also d = 55" 9'. Rechnet man den 
Grad zu 15 geogr. Meilen, so ergibt sich 
die E. der beiden Orte zu 827 Meilen. 
Unter der E. zweier Punkte der Him- 
melskugel oder bestimmter unter schein 
barer E. dieser Punkte versteht man den 
Bogen des größten Kreises, der durch beide 
geht, oder, was dasselbe ist, den Winkel, 
den die vom Auge nach den beiden Punk 
ten gezogenen Geraden miteinander ein 
schließen. Man berechnet diese E. d eben 
falls nach der obigen Formel, wenn darin 
entweder ip und <p‘ die Höhen der beiden 
Punkte sind und 1 die Differenz der Azi 
mute derselben ist, oder wenn </ und <p‘ 
die Deklinationen sind und I der Unter 
schied der Rektaszensionen ist, oder endlich 
wenn <r und <p‘ die Breiten sind und 1 der 
Unterschied ihrer Länge ist. 
Epagomcnen (griech.), s. v. w. Schalt 
tage. 
Epakte (v. griech. hemerai epaktai, 
»eingeschaltete Tage«, oder auch Mond 
zeiger) nennt man die Zahlen, welche das 
Alter des Mondes am 1. Jan. eines Jahrs 
angeben, d. h. die Zahl der Tage, welche
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.