Fallbeschleunigung — Fernrohr.
Abstand 6378 km. Wenn dort die Fast'
beschleunigung g ist, so ist sie hier
U78j-2 = °' 99973 -g'
also um 0,027 Proz. geringer.
Ist die Höhe b, aus welcher ein Körper
bis zur Erdoberfläche fällt, so groß, daß
die Änderung der schwere in Betracht zu
ziehen ist, so findet zwischen der Fallhöhe
Q, dem Erdhalbmesser r, der Zeit t (in
Sekunden) und der Fallbeschleunigung g
die Gleichung statt:
vAh + 0 + h) "go = rt\sJjL,
wobei 77 — 3,1416 und u der spitze Winkel
hin Graden ausgedrückt) ist, welcher durch
die Gleichung bestimmt wird:
Für eine Fallhöhe von 600,000 km ergibt
sich hieraus die Fallzeit von 808,030 Se
kunden oder etwas über 9 V»
Tagen. Wenn also der alt
griechische Dichter Hesiod
in seiner »Theogonie« vom
Sturz der Titanen in den
Tartarus singt: »Wenn neun
Tag' und Nächte dereinst ein
eherner Amboß fiele vom
Himmel herab, am zehnten
käm' er zur Erde«, so würde
dieser Fallzeit eine noch ge
ringere Fallhöhe als die obige, d. h. noch
lange nicht das Doppelte des Abstands
des Mondes von der Erde (384,400 km),
entsprechen.
Fallbeschleunigung, s. Fall der Körper
und Accélération.
Fangspiegel, s. Fernrohr (Newtons und
Kassegrains Spiegelteleskop, S. 139).
Faye (spr. fäh), Auguste Etienne
A lb ans, durch seine Spekulationen über
verschiedene Probleme der physischen Astro
nomie bekannter französischer Astronom,
geb. 1. Okt. 1814 zu Benoît du Saul
(Indre), Schüler AragoS, später Mitglied
der Längenbüreaus in Paris, Professor
an der polytechnischen Schule und seit
1847 Mitglied der Akademie.
Felicitas, Planetoid (109).
Fernel, I e a n, geb. 1497 zu Clermont,
Leibarzt des Königs Heinrich HI. von
Frankreich, gestorben in Paris 26. April
1538; beschäftigte sich viel mit Astronomie
und ist bekannt durch die Messung eines
Meridianbogens zwischen Paris und
Amiens ls. Gradmeffungen), die er in seiner
»Cosmotheoria seu de forma mundi et
de corporibus coelestibus« (1528) be
schrieben hat.
Fernrohr (Teleskop, v. griech. tele,
»in die Ferne«, und skopein, »sehen«),
ein Instrument, mit dessen Hilfe man
entfernte Gegenstände größer sieht als
mit bloßem Auge. Man unterscheidet
zwei Hauptklassen, nämlich ^Refrak
toren oder dioptrische Fernrohre,
in denen die Vergrößerung durch Bre
chung des Lichts in Glaslinsen bewirkt
wird, und 2) Reflektoren, Spie
gelteleskope oder katoptrische
Fernrohre, bei denen Hohlspiegel in
Anwendung kommen.
Fig. i.
Astronomisches (Keplers) Fernrohr.
I. Resraktoren.
1) Von den dioptrischen Fernrohren
findet für astronomische Zwecke nur das
von Johannes Kepler in seiner 1611
erschienenen »Dioptrik« vorgeschlagene
Verwendung, welches das Keplersche
oder astronomische F. genannt wird.
In seiner einfachsten Gestalt (vgl. Fig.
1) besteht es aus zwei Sammellinsen,
die in einer Röhre sitzen. Die eine dieser
Linsen, welche dem Objekt AB zugekehrt
ist, heißt die Objektivlinse (o) oder das
Objektiv, die dem Auge des Beobach
ters zugewandte dagegen heißt die Oku
lar l i n s e oder das O k u l a r. Beide stehen
rechtwinkelig auf der Verbindungslinie
ihrer Mittelpunkte, welche man die
optische Achse des Fernrohrs nennt.
Was nun die Wirkung beider Gläser an-