Full text: Lexikon der Astronomie

154 
Fixsterne. 
Sterne 1 5. Größe nach dieser Skala sind 
die schwächsten, die in den größten Re 
fraktoren noch sichtbar sind. Wenn hin 
und wieder von Sternen der 20. Größen 
klasse oder noch schwächern die Rede ist, so 
liegt hier eine andre, von W. Herschel 
herrührende Skala zu Grunde, die aber 
jetzt mehr und mehr verlassen wird. 
'Während die meisten Sterne beständig 
dieselbe Lichtstärke behalten, gibt es doch 
auch viele, welche in dieser Hinsicht Ver 
änderungen erkennen lassen; es sind dies 
die veränderlichen oder variabeln 
Sterne, über welche der Art. »Veränder 
liche Sterne« zu vergleichen ist. Zu ihnen 
gehören jedenfalls auch die sogen, neuen 
S t e r n e, welche unerwartet, meist mit auf 
fallend hellem Glanz, am Himmel auf 
getreten, dann aber allmählich wieder ver 
schwunden oder zu teleskopischer Kleinheit 
herabgesunken sind; vgl. Temporäre Sterne. 
3) Die Anzahl der Sterne wird 
in den lichtschwächern Größenklassen im 
mer bedeutender. Argeiander hat für 
die neun ersten Klassen folgende Zahlen 
gegeben: 
1. Größe 20 | 4. Größe 425 ] 7. Größe 13,000 
2. - 65 5. - 1100 i 8. - 40,000 
3. - 190 i 6. - 3200 i 9. - 142,000 
Es sind demnach gegen 200,000 Sterne 
der neun ersten Größenklassen vorhanden. 
Nimmt man nun den mittlern Halbmes 
ser des Mondes zu 0,259° an, so bedecken 
etwa 195,000 Vollmondflächen den ganzen 
Himmel, und es kommt also bei einer- 
gleichmäßigen Verteilung der Sterne 
durchschnittlich auf jede Vollmondfläche 
ein Stern. 
Aus den Argelanderschen Angaben er 
sieht man, daß die Zahl der Sterne be 
deutend zunimmt mit abnehmender Licht 
intensität, und zwar enthält jede Größen 
klasse ungefähr dreimal soviel Sterne als 
die vorhergehende. Hiernach ergibt sich 
die Gesamtzahl aller Sterne bis zur 15. 
Größe zu etwa 140 Millionen. 
Bedeutend geringer ist die Anzahl der mit 
bloßem Auge sichtbaren. Argelanders 
sechs erste Größenklassen umfassen 5000 
Sterne. Eine größere Anzahl gibt Heis 
in seinem »Neuen Himmelsatlas« an; 
dabei ist zu erinnern, daß dieser Beobach 
ter sich eines ungewöhnlich scharfen 
Auges erfreute und 2153 Sterne verzeich 
net hat, darunter 292 von 6. und 1821 
6. bis 7. Größe, welche die »Neue Uranome- 
trie« Argelanders nicht enthält. Die 
Zahlen, welche Heis gibt, sind folgende: 
Größe 
Anzahl 
Größe 
Anzahl 
Größe 
Anzahl 
1. 
8 
3. 
59 
5. 
427 
1.2 
5 
3.4 
73 
5.6 
265 
2.1 
3 
4.3 
49 
6.5 
477 
2. 
27 
4. 
142 
6. 
1533 
2.3 
18 
4.5 
122 
6.7 
1964 
3.2 
20 
5.4 
162 
Dies gibt, wenn man noch 41 veränder 
liche hinzufügt, 5395 im mittlern Europa 
(Münster) mit bloßem Auge sichtbare 
Sterne. Da nun der in Münster sicht 
bare Teil der Himmelskugel ungefähr vier 
Fünftel beträgt, so schätzt Heis die Zahl 
der mit bloßem Auge sichtbaren Sterne auf 
der ganzen Himmelskugel auf etwa 6800. 
4) Die anscheinend ganz regellose Ver 
teilung der F. am Himmel hat die Ver 
anlassung gegeben, daß man schon in den 
ältesten Zeiten gewisse Gruppen unter 
schied und mit Namen belegte, die teils 
dem Volksleben und seinenGewohnheiten, 
teils der Mythologie entlehnt sind. Vgl. 
Sternbilder. 
Viele Sterne haben auch besondere Na 
men erhalten, von denen die meisten ara 
bischen Ursprungs sind lvgl. Sternnamen). 
In neuerer Zeit sind aber die meisten der 
selben außer Gebrauch gekommen, und 
man bezeichnet, einem von Bayer in 
seiner »Uranometrie« 1603 gemachten 
Vorschlag folgend, die Sterne eines jeden 
Sternbilds mit den Buchstaben des klei 
nen griechischen Alphabets: 
Buch- 
stabe Bame 
Bedeu 
tung 
Buch 
stabe 
Name 
Bedeu 
tung 
a Alpha. 
Nü. . 
ß Beta . 
. . b 
Xi . . 
y Gamma 
• . e 
Omikron 
d Delta. 
. . d 
Pi - - 
. . v 
e Epsilon 
kurz e 
Q 
Rho. . 
f Zeta . 
. . Z 
Sigma. 
jj Eta . 
lang e 
i 
Tau . 
. . t 
&, f) Theta . 
. .th 
V 
Ypsilon 
■ . y 
i Jota . 
<P 
Phi. . 
. .ph 
x Kappa 
. . k 
X 
Chi. . 
. . ch 
1 Lambda 
. . 1 
V 
Pst. . 
. .ps 
fi Mit . 
. . m 
Omega 
. lang o
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.