198 Harmonia -
diurn der Theologie als Hauslehrer in
das Haus des Oberamtmanns Schröter
und wurde hier für die Astronomie ge
wonnen. Nachdem er 1800—1805 auf
Schröters Sternwarte in Lilienthal gear
beitet, wurde er Professor der Astronomie
in Göttingen.
Harmonia, Planetoid (40).
Harrison (spr. härris'n), John, geb.
1693 zu Foulby, gest. 24. März 1-76
in London; Sohn eines armen Zim
mermanns, war er ursprünglich eben
falls Zimmermann, beschäftigte sich aber
dann als vollständiger Autodidakt mit der
Uhrmacherei. Das englische Parlament
hatte 1713 einen Preis von 20,000 Pfd.
Sterl. (400,000 Mk.) für eine Methode
ausgesetzt, um die Länge zur See bis auf
genau zu bestimmen. Wie im Art.
»Länge« angegeben, bildet eine Uhr von
genau gleichförmigem Gang das einfachste
Mittel dazu, und verschiedene Mechaniker
des vorigen Jahrhunderts haben sich da
her bemüht, solche Uhren zu fertigen. H.
brachte zuerst 1736 eine Uhr zustande, deren
Spiralfedern sich kompensierten, und die
auf einer Reise nach Lissabon sich gut be
währte. Diese Harrisonschen Dime-Ieee-
xer waren jedoch sehr teuer, uud um
fangreiche Verbesserungen wollten anfangs
nicht recht gelingen; indessen erhielt H-
1749 die goldne Medaille der Königlichen
Gesellschaft in London..Unermüdlich wei
terarbeitend, gelang es ihm 1758, eine
Uhr herzustellen, die auf einer Fahrt nach
Jamaika in 161 Tagen nur 65 Sekunden
Fehler machte, wofür er 5000 Pfd. Sterl.
Nationalbelohnung erhielt. Nach aber
maliger Verbesserung zeigte seine Uhr bei
einer Reise nach Amerika in 156 Tagen
nur noch 54 Sekunden Abweichung. H.
erhielt jetzt 10,000 Pfd. Sterl. als Beloh
nung unter der Bedingung, daß er seine
Uhr genau beschreibe, was er in der Schrift
»kriuoixles oi time-leeoxer« that. Als
später der Astronom Maskelyne bei
genauer Prüfung Harrisonscher Uhren in
Greenwich ihren Gang noch nicht gleich
mäßig genug fand, gab dies Anlaß zu
ärgerlichen Streitigkeiten.
Hase (Uexrw), kleines Sternbild unter
den Füßen des Orion, kenntlich an zwei
- Heliakisch.
Sternen 3. Größe (« und ß) und einer
Anzahl kleinerer. Die Gesamtzahl aller
dem bloßen Auge sichtbaren Sterne gibt
Heis zu 45 an. Unter ihnen sind mehrere
Doppelsterne: y 5. und 8. Größe, Distanz
93", aber trotz dieser großen Distanz phy
sisch verbunden, wie die gemeinsame Eigen
bewegung beweist; * (661 in Strüves
Katalog), der Hauptstern gelblich, 5.Größe,
der Begleiter 7,9 Größe, blau, die Distanz
nach Struve (1832) 3"; ?, von W. Her-
schcl 7. Sept. 1782 entdeckt, der grünliche
Hauptstern 4,2 Größe, der Begleiter 10,5
Größe, die Distanz nach Strüve (1832)
12,8". Ferner ist bemerkenswert der ver
änderliche Stern R, von Schmidt 1855 als
solcher erkannt, von tief blutroter Farbe,
in etwa 439 Tagen zwischen 6. und 9.
Größe variierend. Ungefähr 4°südlich vom
Stern ß steht ein teleskopischer kugelför
miger Sternhaufe von 3' Durchmesser.
Häuser, s. Astrologie.
§ ebe, Planetoid (6).
einsius, Gottfried, geboren im
April 1709 zu Naumburg, gest. 21. Mai
1769 in Leipzig; folgeweise Privatdozent
zu Leipzig, Professor der Astronomie in
Petersburg und als seines Lehrers Hau
sen Nachfolger Professor der Mathematik
in Leipzig, war ein fleißiger Kometen
beobachter und hat besonders über den
Kometen von 1743—44 und seine Aus
strömungen wertvolle Beobachtungen ver
öffentlicht.
Heis, Eduard, geb. 18. Febr. 1806
zu Köln, gest. 30. Juni 1877 in Münster;
wurde 18^7 daselbst, 1837 in Aachen Gym
nasiallehrer und 1852 Professor der Ma
thematik und Astronomie in Münster. H.
hat sich hauptsächlich durch seine Stern
schnuppenbeobachtungen, seine Untersu
chungen über veränderliche Sterne und
seinen Himmelsatlas verdient gemacht.
Hekate, Planetoid (100).
Hekuba, Planetoid (108).
Helena, Planetoid 1101).
Heliakisch oder hclisch (griech., »die
Sonne betreffend«) nennen die griechischen
und römischen Schriftsteller den ersten
sichtbaren Aufgang eines Sterns in der
Morgendämmerung, also sein erstes Her
vortreten aus den Strahlen der Sonne