Full text: Lexikon der Astronomie

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Heliozentrisch — Heraklides. 
Winkel gleichzeitig, wie Fig. 2 andeutet. 
In einem um eine horizontale Achse dreh 
baren Nahmen sind die zwei in einer Ebene 
Fig- 2. 
liegenden Spiegel ää von nur wenigen 
Quadratzentimetern Oberfläche und da 
zwischen der auf ihnen senkrechte Spiegele 
angebracht. Dieser Apparat ist nahe am 
Objektiv eines Fernrohrs a befestigt, das 
nach dem entfernten Punkt b hin gerichtet 
ist, dem man ein Lichtsignal geben will. 
Der Nahmen wird nun um seine horizon 
tale Achse so weit gedreht, daß die in der 
Richtung 8r auf den Spiegel c auffallen 
den Strahlen der Sonne in das Fernrohr 
a reflektiert werden und ein in das Fern 
rohr hineinsehender Beobachter also in 
demselben ein Sonnenbild erblickt. So 
bald dies der Fall ist, werfen die beiden 
Spiegel äck das Sonnenlicht in der Rich 
tung nach b zurück, und ein dort befind 
licher Beobachter erblickt nun bei a einen 
leuchtenden Punkt, einem hellen Stern 
gleich, denn die Lücke zwischen den Spie 
geln wird in größerer Entfernung ganz 
unmerklich. Auf dieses Lichtbild kann 
nun ein Beobachter in b sein Fernrohr 
mit großer Schärfe einstellen, während 
sonst die Einstellung nur eine sehr un 
sichere wird, sobald die Entfernung bedeu 
tender ist. Mit dem Gaußschen H- aber 
wurde vom Jnselsberg aus nach dem 
Brocken, aus eine Entfernung von 105 km, 
ein deutlich erkennbares Lichtsignal gege 
ben, und der englische Astronom Maclear 
hat, als er die Lacaillesche Meridianmes 
sung am Kap der Guten Hoffnung verifi 
zierte, vom Tafelberg (1150 m) aus bis 
in Entfernungen von 95 engl. Meilen 
oder 153 km Signale gegeben. 
Heliozentrisch (hriech., »auf den Son 
nenmittelpunkt bezüglich«) nennt man den 
Ort eines Gestirns auf der scheinbaren 
Himmelskugel, den es für. einen im Son 
nenmittelpunkt befindlichen Beobachter ein 
nehmen würde. In diesem 
Sinn spricht man von helio 
zentrischer Länge und Breite 
,m Gegensatz zur geozentri 
schen. »H.« heißt auch das 
Weltsystem deS Kopernikus, 
weil es die Sonne in dieMitte 
desWcltalls setzt,während das 
frühere System geozentrisch 
war, d. h- die Erde im Mit 
telpunkt der Welt annahm. 
Helischer Aufgang, s. v. w. heliakischer 
Aufgang. 
Helium, ein von Secchi angenomme 
ner Stoff, von dem die Linie Og (Wellen 
länge 588) im Spektrum der Chromo- 
sphäre der Sonne herrührt, wahrschein 
lich Wasserstoff in verdichtetem Zustand. 
Hell, Maximilian, geb. 15. Mai 
1720 zu Schemnitz, Jesuit, seit 1755 erster 
Astronom der Wiener Sternwarte, starb 
14. Aug. 1792 in Wien. 
Hencke, Karl Ludwig, geb. 8. April 
1793 zu Driesen in der Altmark, gest. 
21. Sept. 1866 zu Marienwerder, wo 
hin er sich vor der in Driesen herrschen 
den Cholera zurückgezogen hatte; machte 
als freiwilliger Jäger die Freiheitskriege 
mit und wurde bei Lützen verwundet, lebte 
hierauf an verschiedenen Orten als Post 
beamter, zuletzt als Postmeister zu Friede 
berg in der Neumark, nahm aber dann sei 
nen Abschied und lebte in seiner Vaterstadt, 
wo er sich astronomischen Beobachtungen 
widmete und die Planetoiden Asträa 8.Dez. 
1845 und Hebe 1. Juli 1847 entdeckte. 
Henderson, Thomas, geb. 28. Dez. 
1798 zu Dundee, gestorben im November 
1844in Edinburg; widmete sich ursprüng 
lich der Rechtswissenschaft, bildete sich aber 
dann in Edinburg zum Astronomen aus, 
wurde 1831 Direktor der Sternwarte am 
Kap der Guten Hoffnung, 1834 erster 
königlicher Astronom von Schottland und 
Direktor der Sternwarte zu Edinburg. 
Hera, Planetoid (103). 
Heraklides (Herakleides), nach sei 
nem Vaterland Ponti kos genannt, ge 
bürtig aus Herakles Pontika, kam ums
	        
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