Full text: Lexikon der Astronomie

Jupiter. 
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hindurch (bis 1692) sichtbar blieb, zu 
9 Stund. 55 Min. bestimmt. Spä 
tere Beobachtungen haben ähnliche Werte 
ergeben; sofandMädler 1834: 9Stund. 
55 Min. 26,53 Sek. und damit nahezu 
übereinstimmend Schmidt in Athen aus 
den vom 15. Mai bis 7. Juli 1862 fort 
gesetzten Beobachtungen eines isolierten 
Flecks auf der nördlichen Halbkugel des 
I. 9 Stund. 55 Min. 25,7 Sek., dage 
gen aus Beobachtungen vom 1. Sept. bis 
1. Okt. 1880: 9 Stund. 55 Min. 37,12 Sek. 
Andre Bestimmungen haben auf etwas 
kleinere Werte, bis 9 Stund. 50 Min., 
geführt, was sich aus dem Umstand er 
klärt, daß die Flecke, die man beobachtet 
hat, eine eigne Bewegung gegen den 
Planeten besitzen, worauf wir weiterhin 
zurückkommen. So wie die Rotations 
dauer läßt sich auch die Lage des Äquators 
aus der Beobachtung einzelner Flecke 
bestimmen. Man hat gefunden, daß der 
selbe nur um 3° 6' gegen die Bahn ge 
neigt ist. Es wird sich demnach auf dem 
I. selbst kein merklicher Unterschied der 
Jahreszeiten geltend machen, denn dieser 
ist ja auf unsrer Erde bedingt durch die 
ziemlich beträchtliche Neigung von 23 */2° 
des Äquators gegen die Ekliptik. 
Durch das Fernrohr bemerkt man auf 
dem I., namentlich auf seiner südlichen 
Hälfte, eine Anzahl heller und dunkler 
Streifen, die dem Äquator parallel laufen, 
und bisweilen ist die ganze Oberfläche mit 
feinen Parallellinien bedeckt; insbesondere 
aber zeigen sich häufig zwei graue Streifen, 
der eine etwas nördlich, der andre südlich 
vom Äquator, zwischen denen die Äquator- 
zone in heüerm Licht erglänzt. Dieselben 
sind schon 1630 von dem Neapolitaner 
Fon tan a und dem päpstlichen Hofpre 
diger Zucchius beobachtet worden. In 
diesen beiden Streifen erkennt man bis 
weilendunklere, bogenförmige Teile, durch 
welche die ganze Streifenzone das Aus 
sehen eines Gürtels von eiförmigen Wol 
ken erhält. Auch treten in den Streifen 
oft knotenartige Verdichtungen auf. und 
ebenso sind wiederholt einzelne dunkle 
Flecke außer allem Zusammenhang mit den 
Streifen beobachtet.worden. Alle diese Ge 
bilde sind mannigfachen Veränderungen 
unterworfen. So bemerkten Vogel und 
Lohse 1870 in Bothkamp einen dunkeln 
Streifen in der Nähe des Äquators, nicht 
einen hellen, dessen ziemlich veränderliche 
Breite etwa Vs des Polardurchmesscrs be 
trug. An der Südgrenze desselben befand 
sich in der Regel eine Reihe wolkenartiger 
weißer Flecke, die zum Teil eine Längs 
ausdehnung von 18 — 22,000 Ion be 
saßen. Sie waren von sehr verschiedener 
Helligkeit, bald blendend weiß, bald kaum 
wahrnehmbar. Auch ältere Beobachter 
haben bemerkt, daß die im allgemeinen 
durch ihre Helligkeit ausgezeichnete Äqua 
torzone zeitweilig ihre lichte Farbe verlor 
und eine gelblichbraune oder graue Fär 
bung annahm; so der Landmarschall 
v. Hahn zu Remplin 1791, später 
Schröter und 1838 und 1839 Gruit- 
huisen. Nicht minder zeigen auch die 
bereits erwähnten Knoten und dunkeln 
Flecke große Verschiedenheiten: manche 
sind von jahrelanger Dauer, andre ver 
schwinden sehr rasch wieder. In ersterer 
Hinsicht ist ein Fleck bemerkenswert, den 
Gledhill im April 1870 nördlich vom 
nördlichen Aquatorstreifen entdeckte, und 
der bis 1874 sichtbar blieb, im Mai 1875 
wieder sichtbar ward, abermals verschwand 
und nach Birminghams Angabe im 
Sommer 1879 wieder schwach sichtbar 
wurde. Ebenso gehört hierher ein roter 
elliptischer Fleck in der hellen Zone südlich 
vom südlichen Aquatorstreifen, der seit 
dem Sommer 1878 bis jetzt (1881) sicht 
bar ist. Das auffallendste Beispiel eines 
Flecks von sehr kurzer Dauer beobachtete 
South 3. Juni 1839: ein Fleck, dessen 
Durchmesser auf ein Viertel des Planeten- 
durchmessers geschätzt wurde, verschwand 
binnen einer halben Stunde. 
Der Eigenbewegung mancher der Flecke, 
die man zur Bestimmung der Rotations 
zeit benutzt hat, ist bereits gedacht worden. 
SchmidtgibtaufGrundeigner, seit 1851 
angestellter Beobachtungen an, daß es vor 
zugsweise die weißen Flecke sind, an denen 
man eim raschere Notation bemerkt, denen 
also eine eigne Bewegung im Sinn der 
Umdrehung des Planeten zukommt; doch 
bemerkte derselbe auch in einzelnen Fällen 
bei dunkeln Gebilden so rascheBewegungen.
	        
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