Konvexspiegel — Koordinaten. 281
Konvexspiegel, ein auf der erhabenen
(konvexen) Seite spiegelnder Kugelspiegel
(vgl. Hohlspiegel). Alle von einem leuchten
den Punkt ausgehenden Strahlen werden
divergent von einem solchen Spiegel reflek
tiert. Befindet sich daher vor dem Spiegel
ein Objekt AB (s. Figur), so entsteht hin-
Konv exspiegel.
ter dem Spiegel ein ausrechtes und verklei
nertes virtuelles Bild a b desselben. Strah
len, die parallel auf den Spiegel treffen,
divergieren nach der Reflexion so, als kämen
sic von dem Brennpunkt!' her, der hin
ter dem Spiegel in der Milte zwischen die
sem und dem Zentrum 6 der Kugel liegt,
aus dem derselbe geschnitten ist.
Koordinaten (lar., »Zugeordnete«),
Stücke (Linien oder Winkel), welche zur
Bestimmung eines Punktes in der Ebene
oder im Raum dienen.
1) Liegt der zu bestimmende Punkt auf
einer gegebenen geraden Linie, so genügt
es, seinen Abstand x von einein bekannten
Punkt 0 dieser Geraden und die Richtung
dieses Abstands anzugeben. Man rechnet
dann die Länge x positiv in der einen
Richtung (z. B. nach rechts), .negativ in
der entgegengesetzten. Die Bestimmung
erfolgt hier durch eine einzige Koordinate,
welche man die Ab sc isse (lat., »die Ab
geschnittene«) des Punktes nennt. So ist
z. B. in Fig. 1 der Punkt U auf OX
durch OM=x bestimmt.
2) Liegt der Punkt in einer Ebene, so
muß man in dieser zwei feste, auseinander
rechtwinkelig stehende Geraden X*X und
Y X Y als bekannt annehmen, die Koor
dinatenachsen. Der Schnittpunkt 0 der
selben heißt der Anfangspunkt der K.
Auf der Achse XiX, der Ä b sc i s sen a ch s e,
rechnet man das Stück OX positiv, da
gegen OX x negativ, und auf der andern
Achse, der Ordinatenachse Y X Y, wird
OY positiv, OY x negativ gerechnet. Um
nun einen Punkt P zu bestimmen, legt
man durch ihn Parallelen zu den beiden
Achsen, welche diese in den Punkten Ll
und X schneiden; dann sind
OM=NP=x
und ON—MP = y
die rechtwinkeligen K. von P, und
zwar heißt x die Abscisse und y die
Ordinate.
In der Figur sind außer P noch drei
andre Punkte angegeben, die sich von die
sem nur durch die P erreichen derK. unter
scheiden. Diese Vorzeichen sind nämlich:
x y X y
für P . . + + für P a . . — —
■ Pr • • - + • P. • • + f -
Man kann hiernach aus den Vorzeichen
der K. erkennen, in'welchem Koordinaten
winkel oder Quadranten der Punkt liegt.
3) Der Punkt P ist auch bestimmt,
wenn man seine Entfernung OP=r vom
Anfangspunkt und den Winkel XOP— q>
kennt, den dieselbe mit der positiven Seite
der Abscissenachse einschließt. Diese beiden
Stücke heißen die Polarkoordinaten
von P, und zwar nennt man r den Ra
dius Vektor oder Leit strahl, <p aber
die Anomalie. Der erstere wird stets
positiv gerechnet, die letztere wird von OX
an positiv gerechnet von 0 bis 360° in der
Richtung, welche der Bewegung eines
Uhrzeigers gerade entgegengesetzt ist.
Fig. i.
Zwischen den polaren und rechtwinkeli
gen K. ergibt sich aus der Fig. 1 der Zu
sammenhang
x—rcosip, y=rsin<p.
4) Um einen Punkt im Raum zu be
stimmen, nimmt man drei aufeinander
rechtwinkelig stehende Koordinatenebenen