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Kugel.
Zwei Meridiane schließen ein sphä
risches Zwei eck ein-
3) Bezeichnet n Oßt) dieKreiöumfangs-
zahl 3,1415927 (s. Kreiß), so ist
die Oberfläche der Kugel — 4 r 2 /r,
der Inhalt - - — j* 3 ”-
4) Um die Oberfläche und den räum
lichen Inhalt einer Zone, d. h. den Raum
im Innern der K. zwischen den Ebenen
der beiden Parallelkreise, angeben zu
können, muß außer dem Kugelhalbmesser
noch die Lage der beiden Parallelkreise ge
geben sein. Dies erfolgt durch Messung
der Breite jedes Parallelkrcises, d. h. des
Bogenö eines beliebigen Meridians, der
zwischen dem Äquator und dem Parallel
kreis liegt. Ist <p die Breite des Parallel
kreises, so ist die Fläche der zwischen ihm
und dem Äquator liegenden Zone
— 2r*7r sin <jp,
und derkubischeJnhalt dieser Zone beträgt
T s 7i (sin? — y sin 3 cf).
5) Zur Bestimmung der Größe eines
Zweiecks ist der Winkel nötig, den die bei
den dasselbe begrenzenden Meridiane ein
schließen, d. h. der Winkel, den die Ebenen
derselben bilden. Derselbe wird gemessen
durch den zwischen ihnen liegenden Aqua-
torbogen. Bezeichnet man diesen Winkel
mitri, gemessen in Graden, so ist dieFläche
des ZweieckS ,
90 '
6) Sind auf einer Kugelfläche drei größte
Kreise gegeben, so schneiden sich dieselben
im ganzen in sechs Punkten, von denen
immer zwei einander diametral gegenüber
liegen. Denn je zwei größte Kreise schnei
den sich in zwei diametral einander gegen
überliegenden Punkten A und A', B nnd
B', C und C' (s. Figur). Eine Figur auf
der K., welche durch drei Bogen größter
Kreise gebildet wird, wie ABO, heißt ein
sphärisches Dreieck oder Kugeldrei
eck. Die Winkel, welche die Bogen paar
weise miteinander (nach der Innenseite
des Dreiecks) einschließen, d. h. die Winkel
zwischen den Ebenen dieser Kreise, werden
die Winkel des Dreiecks genannt, und die
Bogen AB — c, BC=a, AC=b heißen
die Seilen desselben. Letztere werden,
gleich den Winkeln, in Graden, Minuten
und Sekunden angegeben.
7) Unsre Figur zeigt, daß die drei größ-
ten Kreise im ganzen acht sphärische Drei
ecke bilden, nämlich:
1) ABC mit den Seiten a, b, c und den Win
keln A, B, C;
2) A'B C mit den Seiten BC=a, A'C = 180°—b,
A'B — 180° — c und den Winkeln A' — A,
180°— B, 180“ —C;
3) AB'C mit den Seiten B'C = 180° — a, AC —b,
AB' — 180° — c und den Winkeln 180° — A,
B' = B, 180°—C;
4) ABC mit den Seiten BC — 180°—a, AC
r= 180° — b, AB = c und den Winkeln
180° — A, 180—B, C = C;
5) AB'C mit den Seiten B'C — a. AC —180°—b,
A'B — 180°— c und den Winkeln A, 180°— B,
180°—C;
6) A'B 6' mit den Seiten BC —180°—a, A'C—b,
A'B = 180° — c und den Winkeln 180° — A,
B, 180° —C;
7) A'B'C mit den Seiten A'C — 180“—a, A'C —
180“—b, A'B' — c und den Winkeln 180°—A,
180°—B, C;
8) A'B'C' mit den Seiten B'C — a, A'C' — b,
A'B' — c und den Winkeln A, B, C.
Von diesen Dreiecken hat jedes der drei
unter Nr. 2, 3 und 4 mit dem ersten eine
Seite und einen Winkel gemein; zwei Eck
punkte sind gemeinsam, die dritten liegen
einander diametral gegenüber. Man
nennt diese Dreiecke die Nebendreiecke
des ersten.
Die Dreiecke Nr. 1 und 8, ebenso 2 und
5, 3 und 6, 4 und 7 haben diametral ent
gegengesetzte Ecken und stimmen in den
Seiten und Winkeln überein. Doch fin
det man leicht, daß es nicht möglich ist,
das eine durch Verschiebung auf der Ku-