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Kulminationshöhe — Länge.
lichen Erdhalbkugel stets auf der Nord
seite des Zeniths stattfindet, kann die obere
nördlich oder südlich vomZenith eintreten.
Ersteres ist der Fall, wenn die Polhöhe
größer ist als die Deklination des Sterns,
letzteres, wenn die Deklination größer ist.
Vgl. Höhe 4).
Kulminationshühe, die Höhe eines
Sterns in seiner Kulmination; vgl.
Höhe 3—6).
L.
Lacaille ispr.-kaj), Nicolas Louis,
geb. 15. Mai 1713 zu Rnmigny, gest. 21.
März 1762; einer der verdienstvollsten
Astronomen des vorigen Jahrhunderts,
studierte anfangs Theologie, wurde aber
dann durch Jacques Cassini und Maraldi
für die Astronomie gewonnen. Zuerst
wurde er mit der Nachmessung der ältern
französischen Gradmessungen beauftragt,
dann wurde ihm 1739 die Professur der
Mathematik am College Mazarin in Pa
ris übertragen, wo er 1746 auch eine
kleine Sternwarte erhielt; 1751—54 ver
weilte er im Auftrag der Pariser Akade
mie, welcher er seit 1741 angehörte, am
Kap der Guten Hoffnung, um dort die
Mondparallare zu bestimmen, führte aber
auch noch eine Gradmessung aus und beob
achtete gegen 10,000 Sterne des südlichen
Himmels. Zurückgekehrt , setzte er aus
seiner Sternwarte in Paris die Beobach
tungen, die er behufs Revision der Stern
kataloge schon früher angefangen, fort.
Lacerta (lat.), Eidechse.
Lachefis, Planetoid (120).
La Condaminelspr.-kongdaml'n), Ch ar-
les Marie de, geb. 28. Jan. 1701 zu
Paris, gest. 4. Febr. 1774 daselbst; tüch
tiger Physiker und Astronom, anfangs
in militärischen Diensten, besonders durch
seinen Anteil an der peruanischen Grad
messung berühmt.
Lagrangc (spr. .grängsch), Joseph
Louis, Graf, hervorragender Mathema
tiker und astronomischer Theoretiker, geb.
25. Jan. 1736 zu Turin, gest. 10. April
1813 in Paris; seit seinem 19. Jahr Pro
fessor an der Artillerieschule seiner Vater
stadt, von wo er durch Friedrich d. Gr.
nach Berlin berufen wurde, lim an Eu
lers Stelle an die Spitze der mathemati
schen Klasse der dortigen Akademie zu
treten; seit 1787 lebte er als Mitglied der
französischen Akademie in Paris.
Lahire (spr. -hihr), Philippe de, geb.
18. März 1640 zu Paris, gest. 21. April
1718; anfangs Architekt und Maler, wid
mete sich später der Mathematik, Astro
nomie und Geodäsie und ward Professor
am College royal sowie Mitglied der Aka
demie.
Lalande (spr. -längd'), Joseph Je-
röme Lefransvis de, berühmter franz.
Astronom, geb. 11. Juli 1732 zu Bourg
en Bresse, seit 1753 Mitglied der Akade
mie und Direktor der Pariser Sternwarte,
starb 4. April 1807.
Lamberota, Planetoid (187).
Lambert, Joh. Heinrich, geb. 29.
Aug. 1729 in dem damals der Schweiz
»zugewandten Ort« Mülhausen im Ober
elsaß, gest. 25. Sept. 1777 in Berlin;
war solgeweise Buchhalter, Sekretär uno
Hauslehrer, seine Mußestunden zum Stu
dium der Mathematik, Philosophie und
orientalischen Sprachen benutzend, dabei
schriftstellerisch thätig, wie seine »Freie
Perspektive« (1759), seine wissenschaftliche
Hauptleistung: »kstotometria« (1761),
die »Kosmopolitischen Briefe über die Ein
richtung des Weltbaus« (1761) beweisen;
1764 Oberbaurat und Mitglied der Aka
demie der Wissenschaften zu Berlin.
Lamont, Johannes von, geb. 13.
Sept. 1803 zu Brämor in Nordschottland,
gest. 6. Aug. 1879; lebte seit 1817 in
Deutschland und feit 1827 zu München,
wo er 1828 Assistent und 1833 Direktor der
Sternwarte in Bogenhausen sowie 1835
Professor der Astronomie an der Univer
sität wurde.
Lampenmikrometer, jedes Mikrome
ter <s. d.), das künstlicherBeleuchtung bedarf.
Länge eines Orts auf der Erde