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Lichtjahr — Linse.
500 Sekunden oder 8 Vs Minuten beträgt.
Später hat Velambre aus etwa 1000
Verfinsterungen des ersten Jupitertraban
ten den Wert 493,2 Sek. ermittelt, und
(8 lase na pp in Pulkowa hat 1874 aus
25jährigen Beobachtungen desselben Tra
banten 500,84 Sek. berechnet. Aus dem
Struveschen Werte der Aberrationskon
stanten (20,4451") ergibt sich für die L.
497,78 Sek. (vgl. Aberration IV). Dieser
letztere Wert wird gegenwärtig gewöhn
lich angenommen.
Lichtjahr, abgekürzte Bezeichnung für
die Entfernung, welche das Licht im Welt
raum in Zeit eines Jahrs zurücklegt.
Diese Größe dient gewöhnlich als Einheit
bei Angabe des Abstands der Fixsterne
von uns. Sagt man also, die Entfernung
deS Sirius betrage 16,9 Lichtjahre oder
16,9 Jahre Lichtzeit, so drückt mau da
mit aus, daß ein vom Sirius vor 16,9
Jahren ausgesaudter Lichtstrahl erst jetzt
in unser Auge kontmt. Nimmt man den
von Cornu gefundenen Wert für die Licht
geschwindigkeit an, 300,400 km oder
40,500 geogr. Meilen in der Sekunde, so
findet man für den Weg des Lichts in
einem Jahr 9,48 Bill. kni oder 1,28 Bill.
geogr. Meilen, d. h. 63,760mal soviel wie
die Entfernung der Erde von der Sonne.
Liläa, Planetoid (213).
Lilio, Luigi (Aloysius Lilius),
aus Verona gebürtig und als Arzt in Rom
lebend, wo er 1576 starb; ist bekannt als der
Urheber des Gedankens, welcher der Gre
gorianischen Kalenderreform zu Grunde
liegt. Er trat mit demselben erst kurz vor
seinem Tod hervor, und nachdem sein
Bruder Antonio in einer 1577 erschiene
nen Schrift (»Compendium novae ra
tionis restituendi calendarium«) wei
tere Ausführungen desselben gegeben, for
derte Papst Gregor XIII. Universitäten
und Fürsten zur Begutachtung auf. Eine
aus dem Kardinal Sirtelli, dem Deutschen
ClaviuS, dem Spanier Petrus Eiaconius
und dem Italiener Jguazio Danti be
stehende Kommission stellte endlich die
schließliche Form der Kalenderverbesse
rung fest.
Limbu8(lat.,»Saum«),beiWinkelmeß-
instrumeuten der in Grade, Minuten rc.
geteilte Rand des Kreises, auf welchem die
Größe des Winkels abgelesen wird.
Lindenau, Bernhard August von,
geb. 11. Juni 1780 zu Altenburg, gest.
21. Mai 1854 daselbst; wandte sich, nach
dem er eine Zeitlang im Verwaltungs
fach thätig gewesen, der Astronomie zu
und war 1Ö08—15 Direktor der Stern
warte auf dem Seeberg bei Gotha, trat
aber daun wieder in seine frühere Stel
lung in Altenburg zurück, ging später in
königlich sächsische Dienste und war 1830
bis 1843 Kabinettsminister.
Linie, in der Seemannssprache s. v. w.
Äquator.
Linse, ein durchsichtiges Glaöstück, wel
ches von zwei kugelförmigen Flächen oder
von einer solchen Fläche und einer Ebene
begrenzt ist. Je nachdem dieBegrenzungs-
flächen konvex (erhaben) oder konkav (hohl)
oder eben sind, unterscheidet man verschie
dene Arten. Die Formen derselben ver
deutlicht Fig. 1, welche die durch die Mit
telpunkte der beiden Kugeln gelegten ebe
nen Durchschnitte verschiedener Linsen
repräsentiert.
1) Konvexe Linsen oder Sammel
linsen sind in der Mitte dicker als am
Rand; man unterscheidet bikonvexe
Fig. I.
A BCD E F
Blkon- Plan- Konkav- Btlon- Plan- Konvex-
vex, konvex, konvex, kav, konkav, konkav.
(Fig. 1 A), plankonvexe (B) und kou-
kavkouvexe (0).
Die konkaven, Hohllinsen oder
Zerstreuungslinsen sind dagegen in
der Mitte dünner als am Rand; man
unterscheidet bikonkave (D), plankon
kave (E) und konverkonkave (F).
Die Gerade, welche die Mittelpunkte
(KrümmungSmittelpuukte) 0 der beiden
Kugelflächen (Fig. 2) verbindet, heißt
die Hauptachse der L.; ist die eine Be-